Warum Geliebte sein manchmal blöd ist

Ich bin Geliebte, mal wieder. Ich liebe einen Mann, der mit einer anderen Frau verpartnert ist. Das ist auch nicht die erste Beziehung dieser Art, im Gegenteil. Ich pflege diese Beziehungen bereits seit mehreren Jahren.

Warum tue ich das?

Ea begann damit, dass ich Batman liebte und nicht verlieren wollte. Wir hatten uns getrennt und waren keine Woche später im Bett. Ich war die Geliebte meines Mannes, während er sich mit seiner Freundin ein gemeinsames Leben aufbaute. Im Zirkel des Falbalus habe ich mich als etwas ähnliches gesehen, da ich ihn zumindest eine Zeit lang auch liebte und gleichzeitig klar unter seiner Frau stand in der Rangfolge. Und jetzt NHD (Twin lasse ich hier außen vor, #ausGründen). Bis heute sehe ich in dieser Art Beziehung für mich Vorteile: ich bin im Studium, bin dabei, meinen beruflichen Weg zu finden und muss dabei keine Rücksicht auf einen Partner nehmen. Ich kann mein Leben so gestalten wie ich es möchte, kann auch einfach die Türen schließen und für mich sein, ich informiere meine Spielpartner über meine Aktivitäten, brauche aber keine Erlaubnis oder ein Einverständnis. Ich fühle mich frei. (Theorie)

Aber:

Ich bin einsam und habe Angst. Da sind Menschen, dich ich aus vollem Herzen liebe, und wir verbringen eine wundervolle Zeit miteinander. Und dann gehen sie, zu ihren Partnern. Das tut weh, sehr weh manchmal. Und nach den Treffen dauert es immer einige Zeit, bis ich emotional wieder eingependelt bin und mit diesem schwarzen Loch in mir klarkomme. Gleichzeitig ist da die Angst, fallengelassen zu werden, aus welchen Gründen auch immer. Meine Herzmenschen sind nicht nur ihren eigenen Gefühlen verpflichtet. Wenn wir ein Wochenende planen und von “offizieller” Seite kommt etwas dazwischen, werde ich den kürzeren ziehen. Wenn es nicht nur um ein Wochenende geht, sondern um die ganze Beziehung, werde ich den kürzeren ziehen. Ich habe keinen Anspruch, keine Sicherheit, ich kann noch nicht mal auf den Boden stampfen und greinen, dass wir doch eine Beziehung haben, weil so wirklich haben wir die nicht.

Der Intensität meiner Gefühle ist es völlig gleichgültig, ob ich Geliebte oder Partnerin bin. Ich liebe. Punkt. (Praxis) Ich höre zu, bin da, biete Schulter und Gespräch, biete seelisches und körperliches Auffangen. Im Zweifelsfall verschiebe ich Prüfungen und verlasse Konzerte, auf die ich mich Monate gefreut habe, mit dem Wissen, dass der andere das für mich nicht täte oder nicht könnte. Ich verlange das auch nicht, ich käme garnicht auf die Idee, so etwas zu verlangen. In meiner Welt steht die Beziehung dieser Menschen IMMER über unserer Beziehung, wenn ich diese gefährden würde, würde ich mich aus dieser Sache verabschieden. Mein Ziel ist und war es nie, jemanden für mich zu gewinnen und dabei eine Partnerin über die Klinge springen zu lassen. Aber ich bin mir dieser, in gewisser Weise, Einseitigkeit bewusst. Und manchmal hatte ich dadurch das Gefühl, ins Leere zu lieben, viel zu geben, was aber im Zweifelsfall einfach verpufft und schon dadurch einen geringeren Wert hatte.

Bis vor Kurzem gab es da noch einen Punkt auf der Vorteils-Seite, ich wollte keine Beziehung. Ich wollte die Einsamkeit, den Abstand, den Raum, aber dennoch manchmal etwas Nähe und Sex. Ich kannte diese intime Nähe nach Batman nicht mehr, Falbalus war mir nicht so extrem nahe, und ich hatte gelernt, wie es in dieser Kälte alleine war. Und es war in Ordnung so. Ich hatte diesen Teil in mir verschlossen, aus Angst, wieder jemanden so zu verletzen wie ich es bei Batman geschafft hatte. Wollte keine Beziehung mehr. Wollte auch lange Zeit ihn zurück und keinem anderen diesen Platz einräumen. Aber das ist jetzt vorbei. Batman ist vorbei. Und dann war da NHD und zeigte mir, wie es ist, Arm in Arm einzuschlafen. Wir sind so innig miteinander, diese Tiefe gab es seit Batman nicht mehr, und ich finde es schön. Verdammt, ich finde es schön. Und ich möchte nicht mehr alleine sein. Ich möchte nicht ihn als meinen Partner, versteht das nicht falsch. Aber ich möchte, dass da jemand ist, den ich lieben darf, der mich auch zurücklieben darf. Jemanden für mich, den ich dann zwar auch gerne teile (ich will ja auch weiterhin geteilt werden), aber trotzdem… jemanden für mich. Ich bin gespannt, ob es so jemanden gibt. Drückt mir die Daumen.

4 Gedanken zu „Warum Geliebte sein manchmal blöd ist“

  1. So etwas wäre für mich unmöglich. Ich trenne Sex und Liebe vollkommen. Sex kann ich teilen, es ist auch in Ordnung für mich, wenn mein Herr das tut. Wichtig ist mir hier aber absolute Transparenz. Liebe und Aufmerksamkeit kann ich nicht teilen. Ich schreibe mir selbst und meiner Devotion einen so hohen Wert zu, dass ich nicht dazu bereit bin, Nummer 2 zu sein.

  2. Hallo Tara, ich stehe genau auf der anderen Seite. …und, ja mir geht es auch nicht anders. Von meiner Frau würde ich, Stand heute, mich nicht trennen. 30 Jahre verheiratet. Und doch, beom sex gehen wir getrennte Wege. Vor unserer Ehe, 15 Jahre, war BDSM meine Heimat, und jetzt seit 15 Jahren wieder. Jetzt nur mit untetschiedlicher Dauer Spielbeziehungen. Und doch fühl ich mich beiden verpflichtet. Nur meine Ehefrau geht vor. Für beide bin ich Ratgeber, Seelentröster und Finanzier. .und doch bleibt auch bei ihnen ein ungutes Gefühl nicht alles geben zu können. Aber wir leben alle. Beide Frauen kennen sich zwischenzeitlich. Die Ehefrau ist 16 Jahre und die Sub 23 Jahre jünger und beide kommen mit dem genannten Einschränkungen noch zu ihrem Recht. Mir kostet es Kraft, genauso, wie sie mir Kraft gibt.

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