Einatmen, ausatmen, den Kopf heben, weiter gehen

Es ist still hier geworden, ich weiß. Verzeiht mir, ich hatte meine Gründe. Dennoch gibt es aus den letzten Wochen ein wenig zu berichten, ich hatte Besuch von Twin und meinem Hasen, war auf der Erotikmesse und in Workshops, bin meinen Weg weiter gegangen. Nur Worte für euch konnte ich lange nicht finden, aber ich versuche es jetzt.

Beginnen wir am Ende.

(Obacht, auf einem Bild ist Blut.)

Gestern Abend.

Twin, die für ein paar Monate im hohen Norden weilt, war über das Wochenende bei mir. Wir waren bei Freunden, saßen mit Essen auf der Couch, guckten einen Film, kamen spät nach Hause. Es gab neues Spielzeug bei uns beiden, das wir gerne testen wollten, aber nachts, nach zwölf? Das gäbe schon Klatschgeräusche… Lieber nicht. Aber Twin hatte mein Messer dabei, welches ich mir im Laufe des Jahres gekauft und bei ihr hinterlegt hatte.

Messer sind leise, sehr leise. Und so verschwanden wir mit Messer, Desinfektionsspray und -tüchern, Aloe Vera und Taschentüchern im Schlafzimmer.

Sie setzte vorsichtige Schnitte auf meinem Rücken. Die ersten ziepten, ich war angespannt, erwartete natürlich dieses Gefühl und der ganze Körper reagierte. Aber ich blieb ruhig liegen, atmete, wartete auf der Rausch und genoss den Schmerz, das glühende Gefühl, die Hitze, das Brennen des Desinfektion danach…

Ihre Fingernägel, die Bahnen über meinen Rücken zogen, kratzend, schneidend, wunderbar…

Das Minzöl, das sie auf die Schnittwunden auftrug. Es glühte dort lange vor sich hin, es brannte leise, pochend, nicht unangenehm, im Gegenteil.

Es war einfach schön. Innig. Nah. Ich konnte mich einfach in diese Gefühle fallen lassen und wir lagen danach beide selig grinsend nebeneinander im Bett ♥️