Naja – Die SinInsane im Catonium

Mitte Januar sahen Twin und ich uns endlich wieder, ich besuchte sie übers Wochenende in Hamburg. Auf dem Plan stand die SinInsane, eine Fetisch-Dance-Party mit U35-Publikum.

Ich muss gleich sagen, meine Party war es nicht. Das lag nicht nur am Publikum und der Location, es lag auch an mir. Nachdem ich in der letzten Zeit eher sadistisch unterwegs war, brauchte ich einfach Zeit, mich in die andere Richtung fallen zu lassen. Dazu hatten wir beide schon länger nicht mehr miteinander gespielt, und egal wie vertraut man miteinander ist, nach einer längeren Pause bauen sich bei mir immer Spannungen auf, die erstmal weg müssen. Und ich hielt einfach nicht viel aus, dabei hatte ich mich genau darauf einfach gefreut. Ich wollte endlich wieder in diese Wolke aus Schmerz fallen, das fehlte mir sehr. Aber es gelang uns nicht an diesem Abend.

Warum ich so meine Probleme mit dem Publikum hatte: Gefühlt ging es mehr um Sehen und Gesehen werden als ums Spielen, und wenn mich eines auf solchen Partys null interessiert, ist es die Klamotte. Das mag jetzt arrogant wirken, aber ich gehe einfach auf solche Partys, weil ich es mag, Zeit in dieser Atmosphäre zu verbringen, ich mag die Hintergrundgeräusche, das Klatschen und Stöhnen, mag die Erotik und Lust, die da in der Luft hängen und einen im eigenen Spiel antreiben und stimulieren. Dabei ist es mir total egal, wie alt und bekleidet die handelnden Personen sind, es geht mir darum, dass sie handeln.

An diesem Abend gab es zum Jubiläum der Party auf der Bühne erst eine Bondage-Show, die akrobatisch wirklich cool war, und danach eine Modenschau mit Kleidung aus Kettenringen. Das war ziemlich beeindruckend und wunderschön. Die etwas seltsame Opferung der Jungfrau, ich nenne es mal so, die noch später an diesem Abend zelebriert wurde, fand ich dagegen schlicht albern. Eine junge Frau wurde von maskierten Menschen auf einen Bock gezogen, auf dem Rücken mit roter Farbe markiert und bekam dann ein paar Schläge auf den Hintern, vom Zeremonienmeister und einigen Leuten aus dem Publikum. Uff. Für das Publikum war das evtl spannend, als Sub hätte ich mich gelangweilt. Leichte Schläge und nach jedem Schlag eine Wartezeit, bis die maskierten Helferlein aus dem Publikum ausgewählt und zum Bock geführt wurden. Aber es ging eben auch da eher um den Schein und die Zuschauer und nicht um die Frau auf dem Bock. Wir wollten da eigentlich in einer Ecke des Raumes Fesseln und mussten warten, bis dieses Schauspiel vorbei war. Laut einem Bekannten, bei dem wir ein paar Tage danach nachfragten, ging es um die Idee, junge Menschen an BDSM heranzuführen. Dann verstehe ich nicht, warum man das nicht locker sieht und ihnen den Spaß daran zeigt, aber stattdessen solch ein Brimborium aufführt.

Twin hat sich nach dieser Show noch selbst in eine Suspension gewuppt. Dabei sehe ich unheimlich gerne zu, man sieht, dass sie genau das trainiert, es wirkt so flüssig und vertraut <3 Mittlerweile sieht es so leicht und einfach aus, dabei weiß ich, dass es eben genau das nicht ist.

Wir haben die Party bald darauf verlassen. Der Hauptraum wurde immer stickiger und verrauchter, wir fühlten uns einfach nicht besonders wohl, und wollten lieber ins Bett, kuscheln <3

Wie gesagt.

Naja.

Ich war da einfach falsch und bleibe zukünftig eher in meinen Kreisen =)

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