Wunschzettelmeta

Das Wunschzettel-Dings. Der Dom, der sich durch den Wunschzettel der Sub arbeitet, ohne eigene Ideen oder auch ohne Möglichkeit, diesen Zettel zu verlassen. Die Sub, die nur das zulässt, was sie auf diesen Wunschzettel gesetzt hat oder brav aushalten muss, was der Dom auf seinem Zettel stehen hat. Ja, das ist beides blöd und ich will mich auch nicht dafür aussprechen. Nur ist das Problem nicht der Zettel.

Treten wir mal einen Schritt zurück. Warum machen wir das eigentlich? Weil wir das machen wollen, weil es Spaß macht, uns befriedigt.

Wir haben Bedürfnisse und wollen diese stillen. Heißt also, wenn ich meinen Herrn darum bitte, mir den Arsch zu versohlen, würde er mir damit meinen Wunsch erfüllen. Und angenommen, es würde ihm auch noch Spaß machen, hätten wir beide was davon. Win-Win.  Aber das ist ja nicht D/s, weil Sub hat ja dann mitbestimmt und eigentlich sollte das ja nicht und was ist mit der Autorität des D, die wird doch untergraben, OMG, Weltuntergang.

Fakt ist doch, wir machen das für uns, nicht für das Konstrukt D/s. Das Konstrukt ist für uns da, darauf bauen wir unsere Beziehungen auf. Aber wir entscheiden, wie wir damit umgehen.

Wenn Sub A damit glücklich ist, vollkommen in ihrem D zu versinken, ohne eigene Meinung und Wünsche, ist GENAU das ihr Wunsch.

Wenn Sub B damit glücklich ist, innerhalb gewisser Grenzen zu bleiben, ist das ihre Art.

Die Frage ist nur, wie der Gegenpart damit umgeht, aber wenn sich dieser Punkt finden lässt und beide ihren Spaß haben: so what. Alle sind glücklich. Vielleicht nicht true genug für das goldene BDSM-Buch, aber who cares ^___^

Jede Beziehung ist ein Kompromiss, ausnahmslos jede. Und genaugenommen bringt jeder Partner in eine Beziehung neben den ganzen Plörren der Vergangenheit auch einen Wunschzettel, und auf dem finden sich nicht nur Einschränkungen, sondern auch Phantasien, Ideen, Bilder, Leidenschaften, Sehnsüchte, Lust.

Also redet über diesen Zettel, findet neue gemeinsamen Kompromisse, euren eigenen Spielbereich. Vielleicht wird ja dann ein gemeinsamer Wunschzettel draus =)
Aus der Perspektive meines Herrn  🙂 >>Klick<<

Die Jugend von heute

Ich bin spätstudierende, das heißt, meine Kommilitonen sind bis zu 10 Jahre jünger. Das ist häufiger mal traurig (Ernsthaft, lest Herr der Ringe! Und Harry Potter! ORRRR!), manchmal ist es aber auch erstaunlich. In der letzten Zeit gab es mehrere Momente, die mich etwas verblüfft haben.

Zum einen eine gute Freundin, nah an der 20, noch sehr unerfahren. Jetzt hat sie ihren ersten Freund und stellt Fragen, die ich gerne beantworte (Gibt’s eigentlich noch Dr. Sommer? Man merkt im Nachhinein, wie dankbar man für diese ganzen auch dämlichen Fragen und Antworten ist =D ). Dabei erzähle ich auch von dem, was ich jetzt tue, zum Beispiel von den Besuchen im Kino. Und ihre Reaktion war ein “Ist ja cool!”. Hätte man mir in diesem Alter von Besuchen in Pornokinos erzählt… naja. Ich war schon weniger verklemmt als meine Umgebung, aber ich glaube, ich hätte anders reagiert. Das hat mich sehr erstaunt.

Meine Clique weiß über mein Ehemann-Herr-Verhältnis Bescheid und gerade an diesem Samstag (Ich hatte Damenbesuch zwecks Lernen, der Herr war im Krankenhaus) war ich gedanklich mehr bei ihm als am Laptop und habe das den Mädels auch ehrlich gesagt. Und irgendwann kam von einer, auch noch sehr jung und ohne Freund, die Bemerkung, dass sie diese Art der offenen Beziehung, in der man einfach ehrlich sein kann, sehr gut findet. Ich denke nicht, dass sie das auf sich bezogen hat, aber ich finde diese Einstellung einfach gut, die Toleranz für diese Idee.

Ich bin auch auf Ablehnung gestoßen, damals, in meinen beginnenden Zwanzigern, in meiner gleichaltrigen Clique. Die härteste Reaktion war ein “Wenn ihr meint so sein zu müssen, darf ich euch auch dafür angreifen”. Das war schwierig und hässlich.

Heute fühle ich mich einfach wohl. Ich darf sein. Manchmal gibt es Ängste, ich studiere, lande vielleicht mal in einer Führungsposition. Was, wenn man dann Spuren im Netz findet? Mich erkennt? Die Gesellschaft mag “sowas” nicht.

Fakt ist aber, und das wurde mir gestern auch im Gespräch mit Nina mal wieder bewusst, dass wir die Gesellschaft und ihre Sichtweisen nur ändern können, wenn wir das Bild betreten und uns sichtbar machen. Wir sind Teil dieser Gesellschaft, wir anderen. Ob nun offene Beziehung, BDSM oder Transsexualität, wir sind Minoritäten, aber deswegen fallen wir nicht vom Rand. Wir sind da und wollen sein.

Schizophrenie

Eine Erweiterung zu Ohne Filter

Ich finde mich nicht schön. Im Gegenteil. Das heißt nicht, dass ich nicht gut bin, weniger wert, was weiß ich. Das heißt nur: Ich bin mit mir unzufrieden und ich werde hoffentlich die Motivation und die Zeit finden, mich zu ändern.

Ob ich nun zu dick oder zu dünn bin, ich bin kein Fan von Bodyshaming und möchte mich auch nicht wegen äußerer Einflüsse verändern. Ich bin einfach genervt, krank, habe Schmerzen. Ich bin 30 und wenn ich zum Arzt gehen würde, würde vermutlich eine Knie-OP anstehen. Ich habe beginnende Diabetes. Und ich vermute mal, der elterliche Bluthochdruck wird auch irgendwann anklopfen. Und das _nervt_ mich. Ich blicke in den Spiegel und sehe all das zusätzlich zu meiner körperlichen Ästhetik, die mir persönlich nicht gefällt. Das macht keinen Spaß.

Vielleicht habe ich deswegen ein Problem mit Menschen, die mich schön finden, sexy, erregend. Ich finde das gruselig. Ich akzeptiere mittlerweile, dass es so ist. Aber ich bin absolut kein Fan der BBW-Szene. Klar, auch in anderen Szenen ist frau zum Beispiel auf Fotos ein Objekt der Begierde, dass in diesem Moment ganz bestimmte Merkmale erfüllt, vielleicht mit großen Brüsten oder roten Haaren ausgestattet ist. Aber ich möchte nicht speziell für etwas, dass ich an mir nicht mag, als Projektionsfläche herhalten.

Dennoch mag ich mich, insgesamt. Ich mag meine Brüste, meine Lippen. Mag mich im Kino nackt vor einen Mann (vorsichtig 🙂 ) knien und die Erregung der anderen sehen, wenn ich seinen Schwanz tief in meinem Mund nehme. Aber das kann ich auch mit ein paar Kilos weniger um den Bauch.

#CircleOfFalbalus – Das Leben ist ein Spiel

Heute mehr als Partnerin in einem Beziehungsgeflecht als als Sub im Zirkel geschrieben.

Manchmal würde ich das, was wir haben, gerne von außen betrachten. Wie mag dieses Herren-Subgespann wirken? Ich war damals sehr beeindruckt. Also nachdem ich mit diesem “Frauenversteher“ ein paar Sätze geschrieben hatte. So gesehen war der erste Eindruck ein “So ein Schmarrn, für was hält der sich??“ und der zweite ein “Hmmmmm *grübel*“. Ich kam mir klein vor, unerfahren, ahnungslos. Niemals hätte ich mich von alleine beworben. Es brauchte die Aufforderung des Herrn, sonst wäre es nicht dazu gekommen.

Und heute: Wir verstehen uns, wir genießen uns, leben uns aus. Und: Wir bieten die Möglichkeit, daran teilzuhaben.

Das bedeutet aber, dass der Neuzugang in einen Zirkel gerät, in dem sich die Beteiligten ihre Regeln bereits verfasst haben. Das heißt nicht, dass sich diese nicht entwickeln und anpassen, im Gegenteil. Meine Erfahrung der letzten Monate ist vor allem die, dass man bei Hirnventrikel und Falbalus absolut Mensch sein darf und dazu gehört der stete Wandel. Aber gerade deswegen braucht es feste Konstanten. Die Bewerbung. Das erste Treffen. Das finale OK der Dame.

Was der Neuzugang definitiv mitbringen muss:  Sie muss es ertragen können, dass sie nicht die einzige ist und absolut nicht die Nummer eins. Das ist schwierig, ich denke, als “Betroffene“ kann ich das beurteilen. Dazu gehört, mit beiden Beinen im eigenen Leben zu stehen und nicht auf den Herrn angewiesen zu sein. Das heißt nicht, dass er nicht zum Telefon greift und in einem beschissenen Moment zuhören kann, aber Fakt ist: das ist nicht Teil der Jobbeschreibung und nicht seine Aufgabe. Er ist nur zufällig der Fucking Großmeister of Soft Skills 😉

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ich hoffe, dass es irgendwann wieder eine dritte Sub gibt, auch wenn mich das selber nervös macht. Auch ich habe Verlustängste und Angst vor Konkurrenz. Und ich möchte unsere selbstgeschaffene, gut funktionierende kleine Welt nicht verlieren und werde sie wenn nötig garstigst verteidigen. Aber ich denke, dass da, auf lange Sicht, ein Platz frei ist.

#CircleOfFalbalus – Der zweite Kinobesuch aber vor allem: ein wunderschöner Abend

Gestern Abend war es so weit, wir gingen ein zweites Mal in das Pornokino. Ich hatte schon lange daran gedacht, hatte überlegt, vielleicht sogar mal alleine so ein Kino aufzusuchen. Dennoch war ich dann nervös, als wir den Laden betraten. Sofort fielen die Blicke auf mich und ich verschwand erstmal aufs WC. Atmen. Beruhigen. Gerade hinstellen, los jetzt. Wir hatten keine Augenbinde, also senkte ich den Blick. Es ist ein komisches Gefühl, diese Männer zu sehen, in diesem Moment wollte ich das einfach nicht.

Ich brauchte ein wenig Zeit, musste aber feststellen, dass ich an diesem Abend nicht wirklich in meinen Sub-Part fand. Gestern Abend tat ich das nicht für ihn, ich tat das für mich. Dennoch war ich für seine Präsenz dankbar, für jeden Schlag, jedes Wort in mein Ohr, jeden Griff in den Nacken, um mich näher an die Öffnung, den jeweiligen Schwanz tiefer in meinen Rachen zu drücken.

Ich saß nackt in der Kabine, mein Herr stand schräg hinter mir und die Tür stand offen. Wir hatten Zuschauer, ich hörte die leisen Kommentare, spürte irgendwann auch mal fremde Hände, und Gott, ich habe das so genossen! Das war wunderbar <3 Schon im Swingerclub fand ich Zuschauer spannend, die Idee, das es sie erregt mir zuzusehen kickt mich einfach ziemlich.

Wir blieben eine Stunde, den Rest des Abend widmeten wir dem Film “24/7 – The Passion of Life“ und den Unterhaltungen, die daraus entsprangen. Und dann war da noch ein wunderbarer Blowjob <3 (Zumindest ich fand ihn wunderbar :D)

Der ganze Abend war toll. Wir haben geredet und gelacht, haben Phantasien ausgelebt und ausgetauscht, hatten Spaß und sind müde ins Bett gefallen.

Vielen Dank, mein Herr, vielen Dank für alles was schon war und was noch kommt!

:*