Die erste Nacht

Die ersten Erfahrungen sammelte ich mit meinem ersten Freund, dann mit meinem Mann. Und dann war da der erste, den ich Herr nannte. Eine Internet-Bekanntschaft, die zu einigen Nächten im Hotel führte.

Ich war 19, er irgendwo über der 40. Wir lernten uns über unsere Blogs kennen, schrieben Mails und es klickte. Nach einigen Monaten buchte er sich übers Wochenende ein Hotelzimmer und dann stand ich da vor dem Eingang – zitternd, schüchtern, ängstlich.

Ich erinnere mich nicht an viel, ich war zu diesem Zeitpunkt in einer familiären Krise, eigentlich war dieser Termin höchst unpassend. Ich hatte über Wochen zu wenig geschlafen, gegessen, gelebt, die Erinnerung an diese Zeit ist eher brüchig. Aber an die erste Umarmung, den ersten Kuss erinnere ich mich. Und an diese Nacht.

Wir hatten leicht angefangen, ein wenig Schmerz, ein wenig Sex. Wir blieben weit unter jeder Grenze, wie es sich für den Anfang gehört. Aber da war ein Thema.

Seine Spezialität war die Peitsche und ich wollte sie kennenlernen.

Ich lag auf dem Bauch, die Hände unter dem Oberkörper, den Kopf nach vorne gebeugt und ertrug. Ich genoss jeden Schlag auf meinen Rücken und als wir die Grenze ankratzten, genoss ich jede Träne. Er kam meiner Bitte nach, erst aufzuhören, wenn ich wirklich nicht mehr kann.

Aus heutiger Sicht war das dumm, ich würde es niemanden im Spiel mit einem eigentlich Unbekannten empfehlen. Aber für mich damals war es genau richtig.

Diese Nacht hat Spuren hinterlassen. Sie hat mir gezeigt, wie heilsam Schmerz sein kann, welche Zufriedenheit er hinterlässt. Und wie wundervoll der Tanz an dieser Grenze sein kann, wie herausfordernd und spannend.

Komm für mich

Wir standen vor dem bereits bekannten Kino. Freude stieg in mir hoch, verbinde ich diesen Ort doch mit sehr schönen Erinnerungen. “Wenn wir gleich reingehen, senke den Blick. Kein Augenkontant zur Meute!“ “Ja, mein Herr.“ Dann nahm er meine Hand und der Abend begann.

Ich ging mit gesenktem Blick hinter ihm her, vorsichtig, um in diesem Halbdunkel nicht irgendwo hängenzubleiben. Links und rechts in meinem Blickfeld sah ich Schuhe und Hosenbeine, hörte leise Stimmen neben dem Porno-Gestöhne aus den Flachbildschirmen an den Wänden. Ich kannte das Kino zwar bereits, verlor aber dennoch in kürzester Zeit den Überblick und hatte, als er mich vor einer Wand abstellte, keine Ahnung, welche Wand genau ich da ansah. “Zieh dich aus!“, flüsterte er mir ins Ohr und ohne zu zögern gehorchte ich. Automatisch nahm ich meine Position ein, Hände gegen die Wand gestützt, Beine gespreizt, den Arsch präsentierend. Er griff mir zwischen die Beine, strich über die beginnende Feuchte. “Braves Mädchen.“ Ich lächelte kurz, konzentrierte mich aber dann wieder auf meine Haltung. Es dauerte ein wenig, bis der erste Schlag kam. Er fing langsam an, gab mir ein paar Schläge Zeit, mich zu finden. Schließlich kam die Ankündigung: “Zehn pro Seite, du zählst mit!“ Und so zählte ich mich durch das Set, mit jedem Schlag wurde die Stimme kleiner, der Atem größer, nur am Ende schrie ich kurz auf. Mein Hintern brannte elend, als er sanft darüber strich, um mich dann über den Rücken den Nacken hinauf zu streicheln. “Dreh dich um. Augen geschlossen.“ Gerne presste ich meinen Hintern gegen die kalte Wand. Die Arme verschränkte ich über meinem Kopf, das Kinn hochgezogen, damit meine Brüste frei zugänglich waren für jede Art Spielzeug. Aber die Schläge galten diesmal meinen Schamlippen. Erst vorsichtig, dann fester. Ich stöhnte, spürte, wie sie anschwollen, wie die körperliche Erregung nahezu erzwungen wurde. Das Blut pulsierte und ebenso meine Lust. Schweiß lief an mir herab, als er zwischen meine Beine fasste, mir die nassen Finger in den Mund schob. Gierig lutschte ich meinen Geschmack von seiner Hand.

“Warte kurz.“

Ich bebte. Wollte mehr. Wartete. Schließlich: “Geh ein Schritt vor, einen nach rechts. Perfekt. Ich habe den Dildo hinter dir befestigt. Beug dich langsam vor… Genau, da steht ein kleiner Hocker. Stütz dich da auf… Und jetzt fick dich!“ Er drückte mir seinen Daumen in den Mund und schob mich damit langsam nach hinten. Ich spürte den glitschigen Dildo zwischen meinen Arschbacken und schob mich langsam darüber. Ein Stöhnen entfuhr mir, als er in mich eindrang. Ich genoss diesen Moment, wiederholte dieses Eindringen, zwei, dreimal, bis ich ihn tiefer aufnahm. Nach kurzer Zeit gab sein Daumen den Rhythmus vor und ich gehorchte, lutschend, fickend, glitt ich hinab in meine Geilheit. Mehr. Tiefer. Fester! Plötzlich hörte ich das Summen des Vibrators, kurz darauf spürte ich ihn auch. Jemand drückte ihn fest auf meine Klitoris. Ich stöhnte auf, wand mich, Blitze schossen durch meinen Unterleib. “Öffne deine Augen.“

Der erste, den ich wahrnahm, war der Mann, der den Vibrator hielt. Er kniete auf einem Bein neben mir, eine Hand am Vibrator, die andere an seinem Schwanz. Dann sah ich die anderen. Sie standen in einem Halbkreis um uns, die Hosen geöffnet, ihre steifen Schwänze in den wachen Händen. “Wehe, du kommst. Mach weiter, biete ihnen eine Show!“ Und er drückte mich tief auf den Dildo. “Augenkontakt!“ schallte es, als ich die Augen wieder schließen wollte. Ich sag ihre Geilheit, ihre Erregung, während ich mich stöhnend fickte, und wurde dabei selbst immer geiler. Ich zuckte zusammen, wenn mich der Vibrator an den richtigen Stellen berührte, stöhnte laut auf, zitterte. “Wir machen das so: Du wirst dich gleich auf den Boden knien, die Beine gespreizt, und dich mit dem Vibrator bearbeiten. Und du darfst kommen. Nach allen anderen. Hast du verstanden?“ Ich nickte. “Gut. Dann komm.“ Der Helfer legte den Vibrator weg und ich entzog mich langsam dem Dildo. Leicht zittrig kniete ich mich hin und nahm den Vibrator in die Hand. “Oh, Moment, fast vergessen.“ Mein Herr ploppte den Dildo von der Wand und schob ihn unter meinen Arsch. Ich genoss das erneute Eindringen. Dann setze ich mich gerade hin, schaltete den Vibrator ein und öffnete den Mund. Mit einem “Meine Herren, nun sind Sie dran. Viel Vergnügen!“ erlaubte er ihnen endlich den Zutritt.

Eng standen sie um mich, ich sah nur noch Hosen, Finger und Schwänze. Ich roch die verschieden Gerüche, die unterschiedlichen Nuancen der Erregung, schmeckte unterschiedliche Männer, schluckte den Saft mehrerer Männer, die sich gleichzeitig in meinem Mund ergossen. Ich fickte mich selbst und wurde gefickt, wurde berührt und vollgespritzt und war einfach selig in diesem Moment, war nur noch Mund und Arsch, nur noch Lust. Und dann war da seine Stimme an meinem Ohr, sein “Komm für mich!“ und ich explodierte vor Lust, stöhnte, schrie sie beinahe heraus. Ich schob mich tief auf den Dildo, ließ den Vibrator fallen und nahm für die letzten Berührungen, die noch fehlten meine Finger. Ich wurde still, hielt die Luft an, baute die Spannung in mir auf und kam schlagartig. Ich griff nach seiner Hand und hielt mich fest, während die Wellen durch mich rauschten. Ich hörte nur mein eigenes Herz, die Augen so fest geschlossen, dass Sternchen aufblitzten, atmete, bebte, atmete und lächelte, zufrieden, erschöpft, aber glücklich.

Wunschzettelmeta

Das Wunschzettel-Dings. Der Dom, der sich durch den Wunschzettel der Sub arbeitet, ohne eigene Ideen oder auch ohne Möglichkeit, diesen Zettel zu verlassen. Die Sub, die nur das zulässt, was sie auf diesen Wunschzettel gesetzt hat oder brav aushalten muss, was der Dom auf seinem Zettel stehen hat. Ja, das ist beides blöd und ich will mich auch nicht dafür aussprechen. Nur ist das Problem nicht der Zettel.

Treten wir mal einen Schritt zurück. Warum machen wir das eigentlich? Weil wir das machen wollen, weil es Spaß macht, uns befriedigt.

Wir haben Bedürfnisse und wollen diese stillen. Heißt also, wenn ich meinen Herrn darum bitte, mir den Arsch zu versohlen, würde er mir damit meinen Wunsch erfüllen. Und angenommen, es würde ihm auch noch Spaß machen, hätten wir beide was davon. Win-Win.  Aber das ist ja nicht D/s, weil Sub hat ja dann mitbestimmt und eigentlich sollte das ja nicht und was ist mit der Autorität des D, die wird doch untergraben, OMG, Weltuntergang.

Fakt ist doch, wir machen das für uns, nicht für das Konstrukt D/s. Das Konstrukt ist für uns da, darauf bauen wir unsere Beziehungen auf. Aber wir entscheiden, wie wir damit umgehen.

Wenn Sub A damit glücklich ist, vollkommen in ihrem D zu versinken, ohne eigene Meinung und Wünsche, ist GENAU das ihr Wunsch.

Wenn Sub B damit glücklich ist, innerhalb gewisser Grenzen zu bleiben, ist das ihre Art.

Die Frage ist nur, wie der Gegenpart damit umgeht, aber wenn sich dieser Punkt finden lässt und beide ihren Spaß haben: so what. Alle sind glücklich. Vielleicht nicht true genug für das goldene BDSM-Buch, aber who cares ^___^

Jede Beziehung ist ein Kompromiss, ausnahmslos jede. Und genaugenommen bringt jeder Partner in eine Beziehung neben den ganzen Plörren der Vergangenheit auch einen Wunschzettel, und auf dem finden sich nicht nur Einschränkungen, sondern auch Phantasien, Ideen, Bilder, Leidenschaften, Sehnsüchte, Lust.

Also redet über diesen Zettel, findet neue gemeinsamen Kompromisse, euren eigenen Spielbereich. Vielleicht wird ja dann ein gemeinsamer Wunschzettel draus =)
Aus der Perspektive meines Herrn  🙂 >>Klick<<

#CircleOfFalbalus – Der zweite Kinobesuch aber vor allem: ein wunderschöner Abend

Gestern Abend war es so weit, wir gingen ein zweites Mal in das Pornokino. Ich hatte schon lange daran gedacht, hatte überlegt, vielleicht sogar mal alleine so ein Kino aufzusuchen. Dennoch war ich dann nervös, als wir den Laden betraten. Sofort fielen die Blicke auf mich und ich verschwand erstmal aufs WC. Atmen. Beruhigen. Gerade hinstellen, los jetzt. Wir hatten keine Augenbinde, also senkte ich den Blick. Es ist ein komisches Gefühl, diese Männer zu sehen, in diesem Moment wollte ich das einfach nicht.

Ich brauchte ein wenig Zeit, musste aber feststellen, dass ich an diesem Abend nicht wirklich in meinen Sub-Part fand. Gestern Abend tat ich das nicht für ihn, ich tat das für mich. Dennoch war ich für seine Präsenz dankbar, für jeden Schlag, jedes Wort in mein Ohr, jeden Griff in den Nacken, um mich näher an die Öffnung, den jeweiligen Schwanz tiefer in meinen Rachen zu drücken.

Ich saß nackt in der Kabine, mein Herr stand schräg hinter mir und die Tür stand offen. Wir hatten Zuschauer, ich hörte die leisen Kommentare, spürte irgendwann auch mal fremde Hände, und Gott, ich habe das so genossen! Das war wunderbar <3 Schon im Swingerclub fand ich Zuschauer spannend, die Idee, das es sie erregt mir zuzusehen kickt mich einfach ziemlich.

Wir blieben eine Stunde, den Rest des Abend widmeten wir dem Film “24/7 – The Passion of Life“ und den Unterhaltungen, die daraus entsprangen. Und dann war da noch ein wunderbarer Blowjob <3 (Zumindest ich fand ihn wunderbar :D)

Der ganze Abend war toll. Wir haben geredet und gelacht, haben Phantasien ausgelebt und ausgetauscht, hatten Spaß und sind müde ins Bett gefallen.

Vielen Dank, mein Herr, vielen Dank für alles was schon war und was noch kommt!

:*

Die Nacht, nach der wir den Nachbarn Entschuldigunsschokolade vor die Tür gelegt haben

#zero.one let’s play II

Nach einigem abendlichem Rumdümpel legten wir Tokyo Decadence ein, trotz, oder vermutlich genau wegen meiner Warnung, dass dieser Film bei mir zu absolutem Denkverlust führt, jedesmal bin ich Lust, nichts anderes mehr, kein Wenn, kein Aber. Lust.

Nun gut, es kam, wie es kommen sollte *s*

… ich knie vor ihm, er ist tief in meinem Mund. Mein Hintern nach oben gereckt, der Kopf tief genug, dass er einfach zustoßen kann. Ich versuche seinem Griff zu entkommen, den Würgereflex zu unterdrücken, doch ich muss abundzu Pausen machen, dem ersticken nahe. Und doch, ich mache weiter, zu erregend ist diese Szene, zu erregend seine Kraft, seine Stoßrichtung in mich hinein.

… er kniet hinter mir, seine Finger verreiben das Gleitgel. Ich liebe diese Praktik, das Gefühl ist weit intensiver als vaginaler Verkehr, doch fürchte ich mich oftmals vor meinem Darmende, etwas Ekel ist einfach da. Nicht, dass ihn das groß kümmert. Nicht, dass ich möchte, dass es ihn kümmert *s* Er dringt erst an anderer Stelle in mich ein, tief und heftig stößt er zu, bevor er sich wieder der nun sehr glibschigen Stelle zuwendet. “Streck dich aus.” Er setzt bzw legt sich auf mich und dringt vorsichtig ein, ein Stöhnen, endlich, aus seinem Mund, auch ich kann nicht mehr schweigen. Wieder und wieder stößt er zu, stöhnt leise [wie ich es liebe] und nähert sich seinem Höhepunkt. Mit einigen letzten Stößen kommt er, verspritzt seinen Samen in mir, sein Zittern beherrscht auch mich. Mit einem Kuss auf meine Schulter endet dieser Akt.

… ich liege auf dem dem Rücken, die Hände nach oben gefesselt, mit einem Karabiner befestigt, die Knie rechts und links am Bett festgebunden. Er liegt zwischen meinen Beinen, stößt zu, treibt sich weiter in mich hinein. Eine heiße Nacht, Schweißtropfen auf unserer Haut und ich sehe, wie es nach meiner Bitte mehr werden: “Ich möchte mich hinknien, möchte, dass du meine Hände nach hinten fesseltst und meinen Mund fickst. Wirklich fickst. Und dass du mich ins Gesicht schlägst, wenn ich versuche, abzubrechen oder nicht mehr kann.” Wir änderten die Position und er kam meiner Bitte nach.

… “… ich würde mich freuen, wenn ich heute auch kommen dürfte…” Die letzte Tat dieser Nacht. Er liegt wieder zwischen meinen Beinen, diesmal bin ich frei von Fesseln. Meine Finger treiben mich, ich passe mich seinem Rhythmus an, verliere mich darin, schließe die Augen und genieße. Wieder seine Stöße, sein Atem, seine Lust, frei von Gedanken genießen wir uns.

Ich war an diesem Abend, oder eher Morgen, wir hatten da bereits halb 6, zu überreizt, aber genossen habe ich es trotzdem *s*

Sommer 2007