Ich bin drei – mindestens

BDSM, ich teile mal auf und ignoriere die Disziplin 😉

B – Bondage

Tara als Shibari-Bunny. Ich liebe es! Ich fühle mich da so angekommen, kann mich fallenlassen, vertrauen, hingeben, ich könnte dieses ganze Wortfeld durchgehen, aber ich denke, ihr versteht, was ich euch damit sagen will.

Ich darf leiden, schweigen, die Augen schließen. Kann mich in mich zurückziehen, ohne den Druck, für den anderen da sein zu müssen. Das klingt jetzt hart, aber als Sub ist mein Fokus bei meiner Herrin bzw. meinem Herrn. Und selbst, wenn es nur um Schmerzen geht, muss ich mir sicher sein können, dass es für den anderen in Ordnung ist, mir wehzutun, mir so manchmal intensiv wehzutun. “Ist das ok für dich? Bist du zufrieden? Kann ich irgendwas besser machen?” Und genau deswegen bin ich in den Seilen frei, freier als sonst. Ich erinnere mich noch an den Moment, in dem mir P. die Augenbinde angelegt hat, sie mir sagte, dass ich nicht sprechen muss, ich einfach sein darf. Sie übernahm die Aufgabe, den Kontakt zu mir zu halten, ich durfte abtauchen. An dem Tag war ich das erste mal so tief unterwegs und es war wunderschön. Das ich auf der GEP mit Twin so tief tauchen konnte, dürfte mit dieser ersten Erfahrung etwas zu tun haben, ebenso wie das Fesseln mit Andy beim letzten Shibari-Treffen. Wenn ich vertraue, kann ich abschalten, erlaube ich mir, abzuschalten.

D/s

Long time no see. Dieses Thema war einige Zeit sehr schwierig für mich und ich habe es erstmal weggepackt. Es war schlicht deprimierend, sich mit jemandem zu treffen, dem man sich einst mit jeder Faser des Körpers unterwerfen wollte, nur um dann festzustellen, dass dieses Gefühl einfach weg war. Ich kam sehr frustriert aus dieser letzten D/s-Beziehung, war unglücklich, war einfach in eine Schieflage geraten, weil mir irgendwann der SM-Anteil so deutlich fehlte. Diesen musste ich vielleicht erst nachholen und das habe ich getan. Jetzt beginnt mein Interesse an D/s sich wieder zu regen. Anders als vorher. Ich werde strenger auswählen, wem ich dieses Geschenk zukommen lasse. Werde egoistischer sein, werde auch mein Wohlfühlen in den Mittelpunkt setzen. Ich möchte dienen, mich dabei aber nicht verlieren, nicht zu kurz kommen in Sachen SM. Da braucht es einfach eine gewisse Balance und die richtige Partnerin und ich denke, die habe ich in P.

SM

Das M ist definitiv mein Zuhause, war es früher, ist es wieder. Bei meinem ersten Treffen mit NHD habe ich gelacht vor Glück, als er mir weh tat. Ich war zurück. Und ich liebe es, dass ich das ausleben darf, ohne die klassische Sub zu sein. Es eröffnet mir die Möglichkeit, mit Schmerz anders umzugehen. Ich kann ihn genießen, mich einfach fallenlassen in dieses Gefühl. Das wäre für mich, neben der Strafe (nicht meine Spielart), der klassische Umgang mit dem Schmerz, den ich von mir als Sub erwarten würde. Ich kann aber auch knurren, fluchen, fauchen, kann mich wehren in manchen Momenten, kann einfach wütend werden und mich dann schütteln vor Lachen und Vergnügen an dieser Wut, kann Wolf sein. Das ist ein wunderbares Gefühl, sage ich euch <3 Ich darf experimentieren, auch mein Kopfkino umsetzen, muss mich nicht als Sub unterordnen. Ich glaube, wir könnten nicht so an die Grenzen gehen, wenn ich dabei den Fokus so bei meinem Herrn hätte. Gerade die Grenzen verlange meine Aufmerksamkeit klar bei mir. Ich muss nicht darauf hoffen, dass mir der Wunsch nach einem Kino-Besuch gewährt wird, ich kann einfach fragen und wir stimmen uns gemeinsam ab. Da ist Raum für beide Partner in dieser Geschichte und ich glaube, NHD genießt es genau so wie ich.

Jetzt ist es natürlich so, dass diese drei Bereiche fließend ineinander übergehen. Wenn Twin ordentlich am Seil zieht und danach eventuell noch zum Butterbrettchen greift, sind wir beim Schmerz, wenn NHD mir die Hand in den Nacken legt und ich diesen Moment zulasse, sind wir im D/s. P tummelt sich einfach gleich in allen drei Bereichen. Doch selbst, wenn sich die Kompetenzen unterscheiden, spielen diese Menschen höchst unterschiedlich und das ist das spannende daran. Mein Bild ist mittlerweile sehr bunt geworden, ich bekomme so viele Eindrücke, Ideen, Input, Wünsche, Teaser für’s Kopfkino und ich bin sehr gespannt, was da noch alles kommt.

Momentan wächst mein Interesse an der anderen Seite. Ich habe dominante/sadistische Züge, aber ich habe sehr, sehr viel Respekt davor. Jemandem absichtlich körperlich Schmerzen zuzufügen ist für mich eine sehr große Hürde. Mal sehen, wie es da weitergeht. Eventuell gibt es dann nochmal so einen Eintrag nur eben für die andere Seite =D

Ein Gedanke zu „Ich bin drei – mindestens“

  1. Tara, dein Wandel ist erstaunlich! Du hast gelernt, deine Gefühle, deine Befürfnisse zu artikulieren. Aus der Sub, die dient und hofft, das ihre Wünsche in Erfüllung gehen, ist eine selbstbewusste, erwachsene Frau geworden, die ihre Sehnsüchte beim Namen nennt und mit unterschiedlichen Partnern er- und auch auslebt. Mach weiter so.

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