Website-Icon Taras Ropes

“…that he thought because we had done similar things in the past it was just ok to do the same.”

Dieser Satz stammt aus einem Bericht eines Ropebunnys, das von einem Freund und Rigger vergewaltigt wurde. Versehentlich, in gewisser Weise. Aber eben doch vergewaltigt.

Ich bleibe daran hängen, weil mir eine ähnliche Begründung am Wochenende unter kam. Ich war auf einer Party, wurde eingeladen, bei einem Spiel mitzumachen und sagte nein. Man versuchte mich doch noch zum Mitmachen zu bewegen und schließlich: “Das ist nichts schlimmes, nicht wie damals auf der Party mit XY.”

Aha. Ich hatte also schon vermeintlich schlimmeres gemacht und daher wäre das jetzt nicht so schlimm.

Dabei ging es um eine Kleinigkeit, tatsächlich keine große Sache. Aber ich wollte eben nicht. Und es mag gemein scheinen, hier einen Kontext zu einer Vergewaltigung herzustellen.

Nun.

Nein.

Finde ich nicht.

Das vermeintliche Argument “Du hat das doch schon mal gemacht” ist einem “Du hast schon schlimmeres gemacht” sehr ähnlich, und in einer Szene, in der es um das Zufügen und Ertragen von Schmerzen und Demütigungen, um Seile und ums Ficken geht, können die Wege von der Nötigung über den Missbrauch bis zur Vergewaltigung schnell langestolpert sein, und das noch nicht mal mit böser Absicht. Der Top ist sich sicher, einvernehmlich zu handeln. Der Bottom sieht das leider in dem Moment anders, findet aber nicht die Möglichkeit oder die Kraft, sich auszudrücken. Was bleibt sind Verletzungen und Schmerz, zerstörtes Vertrauen und Angst. (In meinem Fall erst Kopfschütteln, dann ein bisschen WTF? Und schließlich dieser Eintrag hier.)

Dabei ist doch eigentlich jedem klar:

Es ist nicht grundsätzlich consensual was irgendwann mal consensual war. Es ist nicht “ok” nur weil etwas anderes “schlimmer” war.

So. Danke.

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