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Warum ich schreibe

Nein, noch immer kein sexy Beitrag. Nächstes Wochenende ist die GEP, da steigen eure Chancen. Ich bin noch immer mit den Erkenntnissen und Gedanken der Depressionsphase beschäftigt.

Ein immer wieder aufploppender Gedanke in Phasen einer Neuausrichtung, ist die Idee des digitalen Kofferpackens. Neben meinem Twitter-Account würde auch dieser Blog verschwinden und ich merke, dass es an dieser Stelle ziept. Ich mag meinen Blog.

Es ist nicht der erste, eher der vierte? Fünfte? Meinen ersten Blog (mit sexuellem Inhalt) habe ich mit 17 begonnen. Dort fanden sich die Gedanken und Phantasien eines jungen Mädchens, dass gerade seine Sexualität entdeckte. Dass sich sehr schnell Richtung BDSM entwickelte. Die Kontakte, die ich über diesen Blog knüpfte, eröffneten mir eine neue Welt. Offene Beziehung, sich Ausprobieren, Loslassen können. Allerdings verlor ich mich in diesen Themen auch manchmal, mir fehlten ein tolerantes Umfeld und Gesprächspartner. Dennoch war dieser Blog mein Zentrum, gerade als es in meinem Leben zwei Jahre später sehr turbulent und unruhig wurde. Den Blog gerade in dieser Zeit zu verlieren hat mich sehr hart getroffen und ich vermisse manche Texte bis heute.

Die darauf folgenden Blogs waren Versuche, an den verlorenen anzuknüpfen, aber ich schaffte es nicht. Kaum einer existierte länger als sechs Monate, die Depression hatte mich fest im Griff.

Und jetzt dieser hier. Seit etwas mehr als zwei Jahre tippe ich euch hier schon Buchstaben vor die Nase, mal erotisch, mal solch Gedankenkram wie dieser hier. Warum mache ich das?

Ich bin exhibitionistisch, ja. Durchaus. Ich mag positive Rückmeldungen. Höre natürlich gerne, dass ihr mich lest. Aber das ist nur ein Grund und sicher nicht der wichtigste.

Das Schreiben hilft mir, mich zu sortieren. Es zieht Gedanken, auch Phantasien an die Oberfläche, und diese dann zu formulieren und in die Welt zu entlassen manifestiert sie in meinem Kopf. “Du hast das geschrieben und es hat dir gefallen, dir diese Szene in deinem Kopf auszumalen. Du stehst drauf, hm?”, aber auch “Du hast es selber geschrieben, du wirst dich von Batman scheiden lassen. Es gibt kein zurück.” Dieser Blog ist irgendwas zwischen Sexblog und Therapie, wenn ich ehrlich bin, das Schreiben hilft mir. Aber dabei vergesse ich manchmal, dass es ja auch euch gibt, die Leser. Ich erschrecke regelrecht, wenn ich über x Ecken aus dem Freundeskreis höre, dass irgendwer, den ich nicht kenne, meinen Blog kennt. Der auch nicht weiß, dass er das gerade jemandem erzählt hat, der mich kennt. Und dann sitze ich da und habe beinahe Angst vor euch. Wer seid ihr? Und warum lest ihr das hier? Findet ihr das nicht ein bisschen creepy? Da bin ich sehr naiv, das ist mir klar. Ich verlinke den Blog ja schließlich selber überall. Aber trotzdem… da klickt doch sonst nie einer drauf >_< Und dann beginnt das Gedankenkarussel der Unsicherheit. Was hab ich da alles geschrieben? Was denken die jetzt von mir? Die finden mich bestimmt voll seltsam.

Und vielleicht ist das der wichtigste Grund für mein öffentliches Schreiben: Ich empfinde es als Statement, als “Hallo, ich bin so wie ich bin und ich rede auch drüber, denn ich finde mich gut.” Diesen Satz muss ich mir selber immer wieder bewusst machen. Ich bin dick, emotional verkorkst, bissi komisch, aber vollkommen in Ordnung.

Ich finde übrigens gerade diese Beiträge hier, die ohne Sex und Fesseln, am wichtigsten. Wenn ich für euch Leser schreiben möchte, dann in der Form, dass ihr euch auch gut findet. Dass ihr euch bestärkt fühlt, vielleicht mutiger werdet, eure Wege geht. Dass ihr in meinen Texten etwas für euch entdeckt. Manchmal bekomme ich so eine Rückmeldung und ich kann euch nicht sagen, wie wertvoll das für mich ist <3

Danke, dass ihr da seid und mich lest. Ich hoffe, ihr fühlt euch hier wohl und unterhalten =)

Achja: keine Sorge, ich bleibe 🙂

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