Das verfluchte Wochenende
Das letzte Wochenende stand unter keinem guten Stern, so schien es. Zwei Verabredungen, auf die ich mich sehr gefreut hatte, platzten, Twin hatte Pläne, der Freundeskreis war unterwegs. Ich musste raus, wollte nicht alleine zuhause sitzen, klickte mich in der Woche davor durch den Joy und guckte mich um. Was machen denn meine Bekannten so am Wochenende? Und so schrieb ich einen Freund an, den ich noch aus meiner Zeit im Zirkel kannte. Mir war nach Spielen, nach fallen lassen, genießen, und dafür braucht es ein gewisses Maß an Vertrauen und Sicherheit. Bei ihm war ich mir sicher, dass ich mich in sehr guten Händen befand 🙂
Die Location und das Team
Und so machte ich mich Samstag Abend auf den Weg zur Hanky-Code-Party in der Villa Illusion. Was für eine Location! Toller Spielkeller mit mehreren Spielmöglichkeiten (einziges Manko, wie nahezu immer: die Beleuchtung. Ambiente vs “Ich würde gerne genau sehen, wo ich da hinschlage”), ein kleiner Raum daneben mit Hängebrett und Verlies, im Erdgeschoss darüber mehrere schön eingerichtete Zimmer mit einzelnen BDSM-Möbeln. Erst im Laufe des Abends erfuhr ich, dass es sich bei diesen Räumlichkeiten eigentlich um ein Bordell handelt. Nur am Wochenende finden hier private Partys statt. Diese Party wurde von Lady Kira veranstaltet, eine der Größen der Szene in meiner Gegend. Nahezu jeder kennt sie persönlich oder zumindest ihren Namen, sie bietet Workshops zu verschiedenen Themen an und veranstaltet regelmäßig Partys mit unterschiedlichen Mottos. Sie begrüßte uns herzlich und ich fühlte mich bei ihr und ihrem sehr freundlichen und hilfsbereiten Team gut aufgehoben.
Die Spielkinder
Das Publikum war bunt gemischt, angezogen, nackt, schlicht, auffällig, jung, alt. Auffallend war die vergleichsweise hohe Zahl an dominanten Frauen. Viele kannten sich recht gut, man war unter Freunden, offen und herzlich. An den Türen hingen, wie auf der GEP auch, Schilder, über die man mitteilen konnte, ob man sich zurückziehen möchte oder gerne Mitspieler willkommen heißt. Bleiben aber, zumindest nach meiner Wahrnehmung, die Pärchen auf der GEP eher unter sich, war es hier genau anders. Das hat mich wirklich begeistert!
Wir zogen uns im Laufe des Abends in eines der Zimmer zurück. Ich durfte eine Massage genießen und einige sehr, sehr angenehme Schläge auf den Hintern <3
Meine Begleitung war mit einem Geschwisterpaar unterwegs. Bruder und Schwester guckten sich irgendwann einen einsamen Streiter mit Halsband aus und boten ihm ein wenig Schmerz. Sie verschwanden in den Spielkeller. Wir machten uns ein paar Minuten später auf den Weg, ich war dann doch neugierig und wollte mir die Dynamik zwischen den Geschwistern und Freunden ansehen. Leider war die Szene gerade schon beendet, nach nur wenigen Schlägen. Aber nunja, wenn gerade schon alle hier unten stehen, der Keller gerade frei ist, könnte ich die Dynamik ja einfach mal selbst erleben. Gedacht, getan.
“Show me your tits.”
Naja, gut. Ganz so einfach war es nicht. Ich brauchte doch einen Moment, um mich zu überwinden, genoss dennoch diese seltsame Situation zwischen diesen beiden Männern, dieser Frau und mir. Ich legte Kleid und Brille ab, schlüpfte aus den Schuhen, und stand mit Strümpfen, Strumpfhalter und Slip vor ihnen. Ich griff nach einer Stange über mir, hielt mich daran fest, schloss die Augen und ließ mich treiben. Mein Kopf kam schon nach wenigen Momenten nicht mehr hinterher. Berührungen und Schmerz, Schlagwerkzeug und Spike-Handschuhe, so viel Nähe um mich herum. Ich taute langsam auf, entspannte mich, stöhnte leise, wenn ein Schlag meine Brust traf, die Handschuhe auf dem Rücken eine empfindliche Stelle striffen. Wollte mehr. Und spürte leider sehr bald, wie mein Körper über-reagierte. Spürte den Schweiß und die Hitze auf meiner Haut, die ersten Schwindelgefühle. Ich brach fast zu spät ab, hatte so viel Vergnügen an diesem Spiel und wollte nicht aufhören, musste es aber dann doch. Ich setze mich hin, bekam sofort eine Flasche Wasser in die Hand gedrückt (Zu dieser Dynamik gehört auch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, ihr seid einfach klasse!), fing mich langsam wieder und sammelte dann oben an der Bar eine Cola ein. Auf einem Sofa davor ließ ich mich auffangen. Ich brauchte Nähe, suchte sie von mir aus, kuschelte mich an meine Begleitung. (Und war dabei selber sehr erstaunt, dass ich das einfach so tun konnte, ohne Zögern und Hinterfragen.) Ich fühlte mich wohl <3 Dort saßen wir dann eine ganze Zeit und redeten, bis man uns gemeinsam mit noch einer Hand voll weiteren Gästen liebevoll vor die Tür setzte.
Ich hatte eine wirklich tolle Nacht und möchte mich nochmal sehr herzlich bei euch dreien bedanken <3 Vielen, vielen Dank für diese Erfahrung!
Das klingt wunderschön und verdammt intensiv ♥️
Das war es auch 🙂