Niemals aufgeben, niemals kapitulieren

Nach der Welle an Freude kommen die Ängste. Willkommen zurück im dunklen Turm, ich klau mir mal diesen schönen Satz.

Ich sitze gerade tief in meiner Grube. Ich zweifle. Ich fürchte. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde, die Angst, dass man mich nicht mag, oder die Angst davor, damit umgehen zu müssen, dass man mich mag.

Ich habe permanent das Gefühl, anders zu sein, falsch, hässlich, eklig. Ich habe permanent das Bedürfnis, mich für mich selbst zu entschuldigen, für mein Aussehen und die Unsicherheit die daraus resultiert. Dafür, dass ich mich ständig entschuldigen möchte.

Damals, Februar 2020.

Ich bin noch nicht wirklich weiter gekommen, wenn ich mir diese Gefühlsruine so ansehe. Heute erscheint es mir fast schlimmer: Wir sind gerade dabei, das Thema Sexualität wieder mit in den BDSM zu bringen, was die Schrauben an dieser Stelle nur noch weiter anzieht. Spielen ist einfacher, oberflächlicher in gewisser Weise. Wenn irgendwas Richtung Sex dazu kommt wird es so viel intimer, tiefer, verletzlicher. Ich werde hässlicher in meinen Augen, ekliger. Abstoßender. Unzulänglicher. Ich kämpfe sehr damit. Setze anderen Menschen Hürden, damit sie an dieser Stelle einfach nicht nachhaken. Deklariere Gebiete als No-Go-Area, damit sich dort niemand umsieht. Bleibe eben lieber beim nicht so intimen BDSM. Lasse den Schlüpfer lieber an. Verschweige zumindest teilweise meine Phantasien in dieser Richtung.

Und dabei weiß ich, dass das was unter dieser Ansammlung von Stacheldraht sitzt so schön und vergnügt sein kann. Ich kenne sie, ich mag sie, ich vermisse sie. Und ich weiß, es gibt Taktiken, wie man an sie rankommen kann. Und dann gucken wir mal. Ich bin nicht bereit, aufzugeben. Kapitulation ist keine Option.

 

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