Weißes Rauschen

Samstag hatte die aktuell ruhige Phase zum Glück ein Ende und wir waren auf der passenden Party dafür: Wir waren das erste Mal auf einer Dark Desire und sind von dem Konzept doch sehr begeistert, das war für diesen Abend genau perfekt.

Das Konzept der Dark Desire: Man nehme einen gut ausgestatteten BDSM-Club, das Bedo-Studio, ein gut duftendes Buffet (Intervallfasten ab 20 Uhr ist ein ungünstiges Konzept in Verbindung mit Partys, die alle erst um 20 Uhr oder später starten), leise Musik im Hintergrund und eine Gruppe von Menschen, die spielen oder beim Spielen zuschauen möchte. Das war einfach eine sehr lockere und entspannte Atmosphäre, das Publikum tendenziell älter, der Schwerpunkt tatsächlich klar auf dem Spielen, unaufgeregt und schön. Auch sehr zu empfehlen, für einen ersten Besuch solch einer Location =)

Wir tranken einen Schluck, ich sah meinen Begleitern beim Essen zu und wir suchten uns nach einer Runde durch den Club einen Nische zum Spielen. Um uns herum wurde schon fleißig gespielt, wir mussten sogar warten, bis unsere Lieblingsecke frei wurde. Dann besetzten Twin und unsere Begleitung diese Nische, ich saß auf einer Kirchenbank davor.

Ich sah den beiden einige Zeit zu, hatte dann aber eine andere Idee. Ich saß unter einem Strahler im Lichtkegel, konnte meine direkte Umgebung sehr gut sehen, die Menschen um mich und vor allem hinter mir nur sehr schemenhaft wahrnehmen. Mitten im Raum und doch ganz für sich, das war angenehm. In meiner Tasche mein Mäppchen mit unterschiedlichen Klammern, Nadeln, Desinfektionsmittel, Abwurfbehälter. Seit Wochen das Bedürfnis ein paar Nadeln zu setzen, aber irgendwie nie die Ruhe. Und da war sie dann endlich. Ich breitete mein Spielzeug auf der Bank neben mir aus, zog von einer Rolle Küchenpapier ein paar Blätter und öffnete mein Kleid, schob den BH zur Seite und desinfizierte meine linke Brust. Dann setzte ich 5 kleine Mauly-Klammern und 4 Nadeln, jeweils eine Nadel zwischen zwei Klammern.

Bei all dem ließ ich mir Zeit, wählte bewusst sehr stramme Klammern, positionierte manche mehrmals, bis sich alles passend anfühlte. Ich schloss zwischendurch die Augen, ließ die einzelnen kleinen Schmerzwellen durch mich fließen beim Setzen, jedesmal tiefe Atemzüge, bis sich das Gefühl wieder beruhigt. Dann die einzelnen Stiche, jeder Stich ein kleiner Rausch, eine kleine Welle helles Gefühl, das durch mein Hirn schwappte. Ich legte zwischendurch den Kopf in den Nacken, sah durch die geschlossenen Augenlider den hellen Lichtschimmer, um mich herum war Musik, Stöhnen, das Schlagen von Spielzeugen, in mir lustvolle Ruhe. Wow, was für ein wunderschöner Moment <3 Ich ließ das ganze ein paar Atemzüge wirken, dann zog ich die Nadeln einzeln raus, verschloss die Kappen und warf sie in den Abwurfbehälter. Vorsichtig löste ich die Klammern, atmete scharf gegen den stechenden Schmerz, desinfizierte nochmal die Fläche, tupfte kleine Blutstropfen und Desinfektionsmittel mit einem Tuch ab. Langsam kam ich wieder im Hier und Jetzt an, packte meine Utensilien ein. Ich sah Twin und unserem Freund noch zu, sie beendeten ihre Session langsam.

Meine Session danach mit Twin war befreit und locker. Die erste Anspannung und den Druck, den ich befürchtet hatte, hatte ich durch die Klammern und Nadeln abgebaut, ich konnte einfach genießen. Einmal Todesspiralen an den Unterschenkeln, ein zerkratzter Rücken und fleckige Brüste to go, please! Erst die Beine, ich liebe diesen ersten Druckschmerz. Damit steigt es sich gut in eine Session ein, ich kann den Schmerz über die Anspannung der Muskeln selber regulieren und so tiefer einsteigen. Dann der Rücken. Ich lehnte mich mit Armen und Gesicht an die Wand, Twins Fingernägel zogen Bahnen über meinen Rücken. Kratzen, Atmen. Mehr Kratzen, Atmen. Mehr Kratzen, Atmen. So ging das eine ganze Weile, bis sie netterweise ausführlich meinen Rücken desinfizierte. Ich liebe Sterillium und tanzte begeistert durch unsere Spielecke, hielt mir dabei die Hände vor den Mund, um nicht zu laut zu lachen oder zu schreien =D Halleluja <3 Das war wunderbar. Für meine Brüste griff sie zu unterschiedlichen Spielzeugen, unter anderem auch den neuen Quarzsand-Handschuhen. Mit der flachen Hand langweilig, mit der Faust irgendwie ein wenig gruselig, weil da doch die Angst bleibt, irgendwas im Gewebe zu zerstören. Also blieben wir bei unterschiedlichen Schlagwerkzeugen, unter anderem Mutters böse Strafe, mit der sie mir wunderschöne kleine blutige Punkte auf die Brüste malte <3 Vorteil: auch die muss man natürlich ordentlich desinfizieren (hier ein Atmen und Hüpfen einfügen). Es war einfach sehr schön =D

Wir verschwanden schon gegen 23 Uhr, glücklich und zufrieden, kuschelten dann zuhause noch zu dritt auf dem Bett und gönnten uns etwas Aftercare, bevor wir erschöpft in die Federn fielen.

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