Zeit.
Wir hassen dieses Wort.
Aber sei gewiss, auch wenn wir warten müssen, es wird sich nichts ändern.
Ich werde dir wehtun, und du mir.
Wir werden uns leiden lassen, an- und miteinander.
Werden in unseren Blicken und Küssen versinken, berauscht und voller Lust.
Werden seufzen, stöhnen, scharf einatmen und werden uns mit einem liebevollen “Atmen…!” gegenseitig daran erinnern, dass wir doch eine gewisse Menge Sauerstoff benötigen.
Ich werde dich kraulen, mein Raubtier, und du wirst es genießen können und dürfen. Und du wirst mich mit deinen großen Augen ansehen, bettelnd, gierig nach mehr, wenn ich meine Finger zurückziehe. Wenn ich dir nahe komme, meine weichen Lippen noch näher an deinen, ich dich aber nicht küsse, nur fast. Wenn ich dir vorenthalte, was du in diesem Moment am meisten ersehnst, mich. Ich werde deinen leisen Protest dagegen hören, diesen Bruch in deinem Blick sehen, den Riss in deiner Stärke, deine Schwäche, und deine Erleichterung spüren, wenn ich mich an dich schmiege, und dir so viel mehr Nähe schenke, als ich vorher nicht geben wollte.
Du wirst meins sein, so wie ich deins.
Du wirst mich quälen, liebevoll und schmerzhaft. Wirst mich kämpfen lassen, mit mir, mit dir. Wirst mir die Freiheit geben, deinen Schlägen, deinem Willen auszuweichen, um mir die Chance zu geben, nach einem walk of shame wieder an meinen Platz zurückzukehren. Wirst mir Angst machen, mir den Raum lassen, vor dir zurückzuzucken, ich werde um Gnade betteln dürfen und mich dir selber ausliefern, wenn du sie mir gewährst. Und vor allem wirst du liebevoll sein, weich und warm, wirst mich halten, stützen, und mir die Kraft geben, die ich brauche, um dich um all die Schmerzen, Bisse, Kniffe, Kratzer, Schnitte und Flecken zu bitten, und mich danach bei dir für all das zu bedanken.
Zeit.
Wir hassen dieses Wort.
Aber ich werde wieder deins sein, so wie du meins.
Wir brauchen nur ein bisschen Geduld.