Der Dom und das Mimimi

Erstmal: ich schreibe hier meine Meinung, die ist auf keinen Fall die eine, gute, reine, richtige Wahrheit. Andere sehen das anders, aber ich sehe es so. Außerdem gehe ich davon aus, dass der hier genannte Herr ein ordentlicher Dom ist, ein fürsorglicher, ein am Weiterkommen der Sub interessierter Mensch, ach, einfach eben wie meiner.


Natürlich, eine Sub hat sich ihr Sub-Sein ausgesucht und wollte das und etc pp, aber auch die beste Sub der Welt ist im Alltag abhängig von anderen und emotional eingebunden. Es passieren Dinge, in der Beziehung, der Familie, egal was oder wo: sobald es bei mir eine gewisse emotionale Grenze überschreitet erfährt mein Herr davon. Ich rede nicht von einem abgebrochenen Fingernagel, ich rede von emotionalen Schiffbrüchen bei mir oder in der Familie oder auch im innersten Freundeskreis. Dann sitze ich aber nicht weinend bei ihm oder melde mich alle 3 Minute mit einer Sprachnachricht über WA, ich sage klar was los ist und das mich diese oder jene Sache gerade einschränkt.

Weil: Wie soll mein Herr mich in diesem Moment oder beim Treffen am nächsten Tag richtig einschätzen und lesen, wenn ich ihm so etwas verschweige?

Das ist für mich aber ganz ehrlich kein Mimimi, das ist das Leben. Mein Leben. Bei allem D/s … ich bin ein Mensch. Das würde ich andersrum auch nicht anders sehen. Wenn er einen Termin absagt, stehe ich auch nicht auf der Matte und fordere den Rohrstock ein. Ich vertraue darauf, dass er einen guten Grund hat. So wie auch ich nur mit einem guten Grund eine Verabredung absage.

Mimimi ist für mich: Der Rohrstock zwickt aber. Muss die Fessel so eng sitzen? Ich habe Angst vor dem nächsten gemeinsamen Termin, er hat da so Andeutungen gemacht. Aber wenn ich meine Spucke nicht schlucke, dann läuft die mir den Körper runter, das ist eklig. Muss ich die Hausaufgaben dokumentieren? Ich seh auf den Fotos total fett aus.

*räuspert sich*

Liebe Sub,

ich gratuliere Dir herzlich zu Deiner BDSM-Beziehung und wünsche Dir viel Spaß. Lass mich Dich kurz über etwas aufklären: Du möchtest das so, nein, du WILLST das so, den Schmerz, die Demütigung, das Ungewisse, den Verlust der Kontrolle. Du hast Dich dafür entschieden! Falls nicht, bist Du hier vermutlich falsch. Aber wenn es Dich erregt, Dich geil macht, zwischen Deinen Beinen Hitze aufsteigt und sich Tropfen bilden, nur weil er nach Deinem Hals greift, Dich gierig küsst und Deinen Geist schon mit einem “Beug Dich vor!” aus dem Konzept bringt… dann lass es zu. Lass zu, dass Du Angst hast, unsicher bist, Dein Hintern einen Tag später bunt leuchtet. Wenn es nicht mehr geht, benutze das Safeword, wenn Du aufgefangen werden musst, lass Dich auffangen. Mache Deine Hausaufgaben, auch wenn Du Dich damit schwer tust, er wird es umso mehr zu würdigen wissen. Er hat mit Dir eine Wahl getroffen, respektiere sie. Stelle sie nicht ständig in frage, er findet Dich ganz offensichtlich nicht zu dick/dünn/alt/jung/dumm.

Vertraue auf ihn, denn genau das ist Deine Aufgabe in diesem Moment und DU hast einst entschieden, ihm zu vertrauen. Er vertraut darauf, dass Du Dich meldest, wenn es sein muss, wenn es wirklich nicht anders geht und nicht, weil Du es kannst oder es mal testen willst.

Denn Jammern zerstört dieses Vertrauen und hinterfragt die Entscheidungen Deines Herrn. Habe Respekt. Habe Vertrauen. Und wenn Du als Sub den Blick äußerlich nicht heben darfst, hebe ihn gedanklich und finde Deine eigene, innere Kraft um Dich zu überwinden.

Fortes fortuna adiuvat und Boldly go!

 

 

 

#CircleOfFalbalus – Level Up

Es wird immer intensiver. Es wäre eindimensional, dass nur auf die Intensität der Schmerzen zu beziehen, es ist sein Verhalten, es ist mein Verhalten, wir gehen immer tiefer. Und es wird immer besser 🙂

Schon im Vorfeld merkte ich, als wir uns diesem Termin näherten, dass meine Nervosität merklich geringer war als bisher. Ich weiß nie, was auf mich zukommt, also so ein bisschen innerliches Wigglewiggle wird immer da sein. Aber trotz der Ankündigung eines Level Ups war ich sehr entspannt und einfach nur gut gelaunt.

Der Abend begann mit einem Kaffee, mit einem ausführlichen Gespräch über Regeln, die vergangene Secret Night und die Entwicklung der Zirkels. Dabei ist man zwar auf Augenhöhe, aber das Siezen hilft mir definitiv, im richtigen Moment meine richtige Ebene zu finden. Und ich denke, dieses Umschalten gelingt immer besser.

Danach folgte das Training (Besser als “Spielen“!) Ich habe bisher auf detaillierte Berichte verzichtet und möchte das auch beibehalten. Nur so viel:

  • Die vier Regeln, nein, eher Grundsätze, oder auch das Fundament unserer Beziehung wurde durch regelmäßige Schläge auf den Hintern schon recht gut verinnerlicht.
  • Ohrfeigen sind toll ❤
  • Haareziehen nicht, ist im richtigen Moment aber ok. Ja gut, geil, nicht nur ok. Trotzdem.
  • “Kommunikation“ in der Dynamik, im Sinne von Fragen stellen, während man sich gerade am Mund der Sub bedient und ihr dann kurz Luft zum Atmen und “Ja, Herr“ sagen geben… Ja, Herr, bitte mehr, viel mehr. Das kannte ich so bisher nur aus Filmen und Büchern und da wirkte das auf mich meist aufgesetzt, künstlich. Aber das ist es in diesem Moment ganz und garnicht. Ich bin dann genau das. Sein Mund, sein kurzes Atmen, seine Worte, die nur “Ja, Herr“ lauten können.

Ich fasse zusammen: Ich bin glücklich und zufrieden und dankbar. Dankbar meinem Herrn, für dieses Erlebnis. Aber auch dankbar meiner Herrin, die mir dies ermöglicht ❤

Was ist, was war, was bleibt, was wird

Wie bereits bei Twitter erwähnt, arbeitet mein Kopf schon länger an einer Art Fazit des Jahres 2016 und an einem Ausblick in das kommende Jahr.

Ich teile diese Gedanken in zwei Kategorien, es gibt mich einmal als Sub, als Dienerin meines Herrn. Diese Rolle steht klar über der anderen. Diese andere Rolle ist die als Frau. Verheiratet, aber getrennt lebend, würde ich mich mal als halben Single bezeichnen, in meinem Kopf hat sich dafür das Wort “Freigeist“ festgesetzt. Die Meinung meines Mannes ist mir noch immer sehr wichtig und er unterstützt mich in meinem Tun, moralisch wie emotional. Dennoch sind wir kein Paar im üblichen Sinne.

Die Sub hat dieses Jahr einen Herrn gefunden. Wirklich gesucht hat sie nicht, sie ist da mehr so reingestolpert. Ich wollte etwas lockeres, hatte Angst vor emotionaler Verstrickung, obwohl ich genau wusste, dass BDSM für mich nur mit Vertrauen funktioniert, und Vertrauen bedingt nunmal eine gewisse emotionale Nähe. Diese habe ich nun und ich bin sehr glücklich damit ❤ Die bisherige Entwicklung begeistert mich 🙂 Ich finde Vergnügen daran, mich zum Beispiel über Hausaufgaben an Dinge zu gewöhnen, eigene Grenzen langsam aufzulösen, um mich irgendwann freier zu bewegen. Ich lasse mich darauf ein, tue jetzt Dinge, die vor zwei Monaten noch nicht möglich waren. Mein Herr hat es geschafft, mich an die Idee der O heranzuführen, etwas, dass ich für mich immer absolut ausgeschlossen hatte. Jetzt ist es so, dass ich diesen Weg gehen möchte, seine O werden möchte, auch wenn ich vor diesem Schritt sehr großen Respekt habe. Ich habe Zeit und wir bewegen uns Schritt für Schritt. Aber da ist ein Ziel und dieses möchte ich eines Tages erreichen, nicht 2017, irgendwann.

Die Ideen und Wünsche für 2017 möchte ich für den Aspekt der Sub nicht ausbreiten. Es gibt welche, aber die behalte ich hier für mich.

Was die Frau angeht… Ich lebe seit einigen Jahren getrennt von meinem Mann, aber erst diesen Sommer habe ich Schritte unternommen, mir neue Spielgefährten zu suchen. Die Idee war eine Freundschaft plus, gerne mit BDSM-Touch, ohne Exklusivität. Wie wir wissen, kam es anders. Aber die grundsätzliche Idee sexueller Freiheit ist noch da und der Wunsch, diese umzusetzen wird stärker.  Ergo ist mein Vorsatz für das nächste Jahr, an dieser Stelle endlich den Mut zu finden und mich etwas auszutoben. Meine körperlichen und seelischen Attribute endlich selbst soweit zu akzeptieren, dass ich mich anderen hingeben kann. Dabei gibt es Bedingungen meines Herrn, die ich sehr gerne einhalte. Und: es gibt eine sehr klare Grenze, Sex mit anderen ist ok, spielen definitiv nicht. Wie genau es hier zu einer Umsetzung kommt, wird sich zeigen. Das Thema ist jetzt noch nicht aktuell, es gibt genug Alltag und Leben, das dem noch im Weg steht. Aber wie bereits gesagt, da ist ein Ziel, da will ich hin!

Ich habe mehrmals Diskussionen geführt über meine momentane sexuelle und für das Spielen noch längerfristige Exklusivität, ob mich das nicht stören würde. Klares Nein, das tut es nicht. Ich habe die Möglichkeit, mich in einem geschützten Rahmen zu bewegen, mit einem Herrn, der ähnliche Phantasien hat wie ich und diese nicht nur in unseren Köpfen belassen möchte. Was will ich mehr 🙂 Dazu kommt, dass es für die Umsetzung meiner eigenen Pläne noch Selbstsicherheit braucht, die ich aus meinem Dasein als Sub ziehen kann. Diese Seite vermittelt mir die innere Ruhe und Geborgenheit, die ich sehr lange vermisst habe und dafür bin ich sehr, sehr dankbar ❤

Und weil es so gut passt, häng ich einen Grönemeyer dran 🙂

 

Der Kuss

Er hatte mal wieder zu einer Party geladen. Sie legendär zu nennen wäre übertrieben, aber es gab einen gewissen Ruf und er bemühte sich stets, den Gästen etwas besonderes zu bieten. Mal gab es Sushi vom lebenden Objekt herunter, mal professionelle Shibari-Künstler, die eine kurze Vorstellung gaben. Diesmal sollte ich ein Teil des Programms sein.

Das mag jetzt komisch klingen, aber ich hatte tatsächlich trainiert für diesen Abend. Ein Krampf in der Kiefermuskulatur oder im Rücken wäre jetzt nicht unbedingt von Vorteil gewesen, daher war ich vorbereitet, als ich das für die Party gemietete Studio an diesem Tag erreichte. Ich mochte es hier, mochte die Atmosphäre. Der Raum, in dem seine Party hauptsächlich stattfinden sollte war recht groß und dunkel, aber edel eingerichtet. Die großen Tische mit den schweren Stühlen passten zu den dicken Holzbalken an der Decke und dem einen, der die Decke abstützend mitten in im Raum stand.

Die anderen Subs, die an diesem Abend mit mir zusammen unserem Herrn dienten, waren schon da und richteten die Tische ein. Mein niedriger, roter Hocker stand bereits vor dem schwarzen Balken.

Ich begrüßte kurz die anderen Mädels, bevor ich mich auf in die Küche machte, wo ich unseren Herrn vermutete. Tatsächlich probierte er sich gerade durch die Speisen. “Guten Abend, mein Herr, verzeihen Sie mir bitte die Verspätung!“. Nach meinem Kuss auf den Ring an seiner linken Hand sah er auf die Uhr. “Naja, die paar Minuten. Wir haben ja genug Vorlaufzeit eingeplant.“ Er strich mir über die Lippen. “Du bist bereit für deine heutige Aufgabe?“ – “Natürlich, Herr!“ – “Gut. Dann nimm dir etwas zu essen und mach dich fertig. In 45 Minuten geht es los.“ Ich schnappte mir einen Teller und sammelte eine Runde des Fingerfoods ein.

Nach dem Essen verschwand ich in einen der Waschräume. Zähne putzen, Make up auflegen, Strümpfe anziehen, Halsband und Manschetten umlegen. Ich nahm mir eines des großen schwarzen Handtücher, die bereit lagen und begab mich zu meinem Arbeitsplatz für diesen Abend. Das Handtuch ordentlich über den Hocker gelegt, setzte ich mich darauf und wartete. Es war kurz vor neun und es dauerte nur wenige Sekunden, bis mein Herr auf seinem letzten Kontrollgang vorbei kam. “Dann will ich dich mal festmachen. Hände nach hinten.“ Mit einem Karabiner verband er die Handfesseln hinter dem Pfosten, die am Knöchel wurden an den Beinen des Hockers befestigt. Zuletzt kam die Augenbinde. “Ich wünsche Dir einen schönen Abend, mach mir keine Schande, Mädchen!“ Ein letzter Kuss, ein letztes gerade Hinsetzen, dann ging es los.

Nach und nach trudelten die Gäste ein. Einige Stimmen kamen mir bekannt vor, andere waren mir vollkommen neu. Ich kannte den Zeitplan und wusste daher, dass es ungefähr 21:25 Uhr sein musste, als mein Herr das kleine Glöckchen ertönen ließ und um Ruhe bat. Er begrüßte die Gesellschaft, und verkündete die Spezialität des Abends. Zum einen der Sternekoch, der das exquisite Fingerfood zubereitet hatte, und ich hörte, wie die anderen Subs den Raum betraten um die Platten mit dem Essen auf dern Tisch zu arrangieren. Und zum anderen mich. Ich spürte seine Hand auf meinem Kopf, in meinem Nacken. “Viktoria dürfte den meisten von euch bekannt sein, sie ist schon lange in meinem Kreis. Heute Abend wird sie euch dienen, ihr Mund steht den Herren zur freien Verfügung. Vergnügt euch mit ihr, es ist alles gestattet, was keine Spuren hinterlässt. Und nun: lasst uns beginnen!“

Das erste, was ich verlor, war mein Zeitgefühl. Das zweite war auch der letzte Hauch von Überblick. Ich habe keine Ahnung, wer was mit mir gemacht hat. Und was alles passiert ist verschwamm irgendwann in einem Nebel aus Erregung.

Ich hatte Schwänze im Mund, viele. Ich hatte Hände an meinen Brüsten, an meiner Kehle, ich habe um Luft gerungen, während mein Mund gefickt wurde. Ich erinnere mich an die Stimme meines Herrn an meinem Ohr, der mich zwischendurch immer wieder besuchte und fragte, ob es mir gut ginge. Erinnere mich an eine kurze Unterhaltung in meiner Nähe, dann an seine Frage “Würdest du für diesen Herrn hier gerne kommen? Er wäre Dir dabei sehr gerne behilflich.“ Ich sagte natürlich ja und genoss danach mehr als einen Höhepunkt, vermutlich nicht nur durch diese eine Hand. Ich wurde geschlagen, geohrfeigt, gezwickt und doch habe ich jede Berührung genossen.

Und dann war da diese leise Frage an meinem Ohr. Die Stimme kannte ich nicht, aber er klang nicht unsympathisch. “Dein Herr sagte, ich sollte Dich direkt fragen. Ich würde Dir sehr gerne in den Mund pinkeln. Wäre das für Dich ok? Ich möchte sehen, wie es aus Deinem Mund herausläuft und an Dir herunter. Und dann würde ich gerne in Deinen Mund kommen. Würdest Du das für mich tun?“ Ich musste lächeln. “Ich bin hier um Ihnen zu dienen, mein Herr, und das tue ich liebend gerne.“ Dann öffnete ich den Mund und wartete.

Es dauerte ein Moment. Ich hörte das Nesteln am Gürtel, dann das kurze Surren des Reißverschlusses. Und dann ergoss er sich erst vorsichtig, dann kraftvoller in meinen Mund. Ich hatte das noch nicht oft getan, aber dieser Dienst gefiel mir. Ich mochte die Wärme, die langsam meinen Körper hinabfloss, ich drückte einen Schwall Flüssigkeit aus meinem Mund und spürte ihm auf meinen Körper nach. Der Gast stöhnte leise, was meine eigene Erregung befeuerte, ich wollte ihn zufrieden stellen. Das Handtuch, auf dem ich saß, war längst durchnässt, vermutlich hatte sich auf dem Boden eine Pfütze gebildet, als der Gast sich erleichtert hatte. Er legte mit seinen erigierten Schwanz an die Lippen und ich saugte die letzten Tropfen aus, die ich an ihm vorbei abfließen ließ. Dann folgte der zweite Teil. Ich war erregt, ich wollte ihn Stöhnen hören, wollte, dass er kam. Er war erst zurückhaltend, nahm sich dann aber meinen Mund, kraftvoll, tief, er hielt mich an den Haaren und zog mich zu sich, so weit die Fesseln dies zuließen. Es dauerte nicht lange, bis er kam, tief in meinem Hals, laut, stöhnend. Ich trank ihn leer, ließ ihn nicht gehen, bis ich nicht auch den letzten Tropfen bekommen hatte. Dann lehnte ich mich zurück und atmete erstmal durch. Nach einigen Augenblicken hörte ich wieder seine Stimme. “Ich danke Dir dafür, Viktoria!“ Darauf folgte ein sehr langer, zärtlicher Kuss. Diesen Kuss konnte an diesem Abend nur noch eines übertreffen: Das Lächeln meines Herrn, als er mir kurz darauf die Augenbinde abnahm, und mich ins Licht zurückholte.