Retrospektive VI: hurerei

Aus dem Jahr 2006, ich war 19, damals in einem meiner Blogs veröffentlicht, geschrieben für meinen damaligen Freund.

 

Die ersten Ideen in diese Richtung =)


hurerei

in meinen träumen verschenkst du mich.

verschenkst du mich an andere männer
vielleicht freunde, vielleicht fremde
die mich benutzen, beglücken
unter deinen augen.
ich diene ihnen auf deinen befehl hin
diene ohne widerspruch, ohne zögern.
der rohrstock erinnert mich an die pflicht
meine pflicht
deinen befehl.
die striemen an den moment
indem ich stockte als ich den befehl vernahm.
deine augen überwachen mich
meine bewegungen
mein zungenspiel
meine arbeit.
sein stöhnen lässt dich aufhorchen
sein kuss auf meine lippen
lockt deinen blick zu mir
zu meinen augen.
zufrieden dein lächeln
gemäßigt der schlag
wohlwollend der stoß
der mich dich empfangen lässt.

lass mich schlafen

Retrospektive V: diamant

Aus dem Jahr 2006, ich war 19, damals in einem meiner Blogs veröffentlicht, geschrieben für meinen Herrn.

diamant

bahnsteig drei, sagte er mir und wie versprochen warte ich ihn hier auf ihn. meine zähne klappern leise. mit nicht mehr als einem spitzen-bh und einem leichten slip am körper, darüber einen dünnen mantel, friere ich in den spätsommerlichen temperaturen. ich bin früh dran, wie immer. die vorfreude war einfach zu groß, als das ich hätte warten können. so stehe ich hier nun am verlassenen ende des bahnsteigs, außerhalb der lichtkegel der laternen. ich springe vorsichtig auf und ab, versuche mich durch die bewegung zu beruhigen, als ein erstes leises, dann zusehends lauter werdendes quietschen meine vorfreude wachsen lässt. laut ratternd fährt der zug in den bahnhof ein. die türen öffnen sich und menschenmassen drängen sich aus dem zug. laut und unübersichtlich bevölkern sie den bahnsteig. endlich erhasche ich einen blick auf ihn. ganz in schwarz gekleidet sticht er aus dieser menge hervor. sein dunkler anzug steht ihm, er lässt ihn noch größer, seine schultern noch breiter wirken. endlich steht er nun vor mir. wie lange habe ich darauf gewartet. er hebt mein kinn mit seiner hand und drückt mir einen leisen kuss auf die stirn. ich spüre förmlich das leuchten in meinen augen, mein herz rast, laut höre ich das echo in meinen ohren. er öffnet die knöpfe meines mantels, lässt ihn nach hinten über meine schultern gleiten. der blick in seinen augen ist sanft, herzlich, liebevoll. seine finger fahren über meine schulter, die arme hinab.ich weiß, was er von mir erwartet. ich werde ihn nicht enttäuschen.

meine hände gleiten an seinen seiten hinab, als ich mich hinknie. ich greife nach oben, öffne seinen gürtel und die hose. seinen augen blicken in meine, verraten mir, wie sehr er auf diesen moment gewartet hatte, wie sehr er es genießt. durch seinen slip hindurch spüre ich, dass auch er eine gewisse vorfreude hegt. ich befreie sein bereits steifes glied. aufgerichtet steht es vor meinen augen, pulsiert leicht vor und zurück. ich genieße diesen anblick, spüre, wie sich zwischen meinen beinen bereits jetzt die feuchtigkeit sammelt. zaghaft berühren meine finger ihn, fühlen die hitze, die weichheit, die schauer, die durch seinen körper jagen. ich ziehe die vorhaut sanft zurück, küsse die glänzende eichel und beginne, kleine kreise mit meiner zunge zu ziehen. nach und nach umschließen meine lippen ihn, saugen, lutschen. eine hand umspielt seine hoden, streicheln und massiert sie leicht, die andere ruht auf der wurzel. meine finger umschließen sie und bewegen sich auf und ab den schaft entlang. kontinuierlich steigere ich dabei den druck, bis ich meine hand plötzlich wieder entspanne und ich von vorne beginne. ein leises stöhnen entgleitet ihm. seine erregung wird herr über ihn. ich spüre, wie es in seinem schwanz zuckt, ebenso in den hoden. ich streife den empfindlichen bereich zwischen hoden und anus, genieße den anblick seines zitterns, spüre die schauer in seinen adern. ich steigere mich, bewege mich schneller. umgreife ihn fester. sein atmen wird lauter, seine hand auf meinem hinterkopf drückt mich rhythmisch gegen seinen körper und plötzlich spannt er sich an, stöhnt auf und verspritzt seinen samen drei, viermal in meinen mund. ich lasse die flüssigkeit einen moment auf meiner zunge ruhen, nehme ihren geschmack auf, bevor ich sie schließlich runterschlucke. dann säubere ich ihn mit meiner zunge, ziehe seinen slip vorsichtig wieder nach oben, schließe hose und gürtel. noch immer knie ich vor ihm, meine augen auf seine gerichtet. er lächelt und treibt damit meine glücksgefühle auf die spitze. sein lächeln ist mein ziel. er reicht mir die hand, lässt mich aufstehen, und küsst mich so leidenschaftlich wie er es noch nie getan hat. dann hebt er meinen mantel auf, legt ihn mir über die schultern, nimmt meine hand und zieht mich fort. fort von den menschen, die uns neugierig hinterherblicken.

Hallelujah

Nachdem ich gestern nacht nach längerer Zeit mal wieder Domian gehört habe, hatte ich einfach das Bedürfnis, dies hier mal zu notieren.

In der Sendung gab es zwei Anruferinnen, die mich ins Grübeln gebracht haben. Nummer eins war 58, Single, hatte noch nie Sex. Es gab Versuche, aber die scheiterten am extrem religiösen Partner oder am nervösen Gigolo. Es gab sogar mal einen Liebhaber (Oral und irgendwas mit Damenwäsche, aber nie Penetration), der sie aber irgendwann hat fallen lassen, sie wäre ja jetzt zu alt. Und so verbleibt sie in dem Gefühl, dass sie das zwar gerne gehabt hätte, aber jetzt mit 58 will sie ja eh keiner mehr.

Nummer zwei ist seit vielen Jahren verheiratet und konnte auf den Tag genau sagen, wann sie mit ihrem Mann das erste und letzte Mal geschlafen hat, nämlich als die heute 18jährige Tochter gezeugt wurde. Vor der Beziehung hatte sie Spaß am Sex und auch durchaus guten Sex, aber ihr Mann hat da wohl körperliche Probleme und daher…naja. Gibbet nichts. Und Fremdgehen möchte sie nicht.

Das hat mich sehr traurig gestimmt, zumal man für beide Frauen (vermutlich) ohne größere Probleme Lösungen finden würde, die ihre Lebensqualitäten nach oben schrauben würden. Mir kann doch keiner erzählen, dass es für eine Dame von 58 Jahren keinen “Markt” gibt. Die erste Regel im Internet lautet: Es gibt IMMER einen Markt. Und bei der keuschen Ehefrau hatte ich kurz überlegt anzurufen, und mal das Wort Cuckold in den Raum zu werfen. Könnte man ja zumindest mal versuchen. Klar, Sex und Lust sind nicht die einzig wichtigen Themen, aber warum sollte man nicht in diesen Punkten nach Zufriedenheit streben?

Aber neben der Traurigkeit empfinde ich vor allem Dankbarkeit.

Dafür, dass ich so sein darf, wie ich bin. Dass ich Menschen gefunden habe, die das mittragen, mich akzeptieren, mir helfen, mich auf meinem Weg unterstützen, und zwar freiwillig. Ich darf anders sein, darf manche gesellschaftliche Regeln und Grenzen einfach über Bord schmeißen zugunsten eigener Ideen und Modelle, und open minded durchs Leben gehen. Und so mein persönliches Glück erleben.

Ich spare mir jetzt den längeren Absatz über Trump und was so ziemlich allen Menschen dort drohen könnte, von den Stupid White Men mal abgesehen. Darüber wurde diese Woche schon viel geschrieben, ich muss das nicht alles nochmal durchkauen. Nur so viel: auch dafür bin ich dankbar, dass ich hier lebe und nicht in den USA, der Türkei, in Russland, China…

Was ich stattdessen sagen will: bewegt euren Hintern zu den Menschen, die euch euer Glück ermöglichen.

Die euch schlagen, küssen, euch zusehen lassen, wenn sie sich von einem anderen verwöhnen lassen, die euch beben, zittern, keuchen, stöhnen, kommen lassen, die euch knebeln, in Latex oder Seile einwickeln, euch durchficken, bis ihr Sternchen seht. You name it =) Und natürlich auch alles andersrum.

Und sagt Danke! Denn sie sind keine Selbstverständlichkeit.

:*

#CircleOfFalbalus: Secret Night

Gestern Abend waren wir zum ersten Mal gemeinsam unterwegs, es war Secret Night im Jumbocenter in Dortmund.

Die Location ist wirklich beeindruckend. Es muss zwar noch an vielen Stellen fertig-gewerkelt werden, aber dennoch weiß das Center zu beeindrucken.

Wenn da nicht gerade die Fetischisten spielen, ist das Jumbocenter ein Treffpunkt der homosexuellen Herren-Szene in Dortmund und Umgebung mit verschiedenen Saunen, Hamam, wirklich sehr, sehr gutem Essen (Liebe Swingerclubs, SO und nicht anders, bitte!) und Themenräumen.

Der Treffpunkt ist natürlich die Bar, an der man mit kalten und heißen Getränken versorgt wird. Und nicht nur das, der nette Mann mit den langen, lockigen Haaren war wirklich ein Hingucker und flirty, aber auf eine sehr sympathische Art. Als Frau kann man sich da wirklich wohlfühlen. Auch was die anderen Gäste angeht: natürlich guckt man sich an, aber im Gegensatz zum Swingerclub hat man nicht das Bedürfnis, sich über die Dessous noch eine Bleischürze zu hängen, um die scannenden Blicke der Handtuchträger abzuwehren. Hier gilt Respekt vor dem anderen, wir sind zum Spielen da, aber wir haben Regeln.

Gegenüber von der Bar ist neben einem Essbereich ein großer Kamin mit gemütlicher Sitzecke.

Der Käfig, der Bock und das auf der Bühne gegenüber stehende Andreaskreuz luden zur Benutzung ein.

Im selben Stockwerk findet sich ein kleines Schwimmbecken und ein Whirlpool. Der gemütliche Außenbereich mit Terasse war leider, der Jahreszeit geschuldet, nicht in Benutzung.

Im Stockwerk darunter liegen mehrere Saunen, das Hamam, der Nassbereich und die verschiedenen Räume:

Neben einem Pornokino im Miniformat gibt es einen kleinen Darkroom, dazu ein Raum, in dem wohl sonst die berüchtigten Gangbangs der Szene stattfinden. Dahinter liegen einige Räume, in die man sich über Nacht einmieten kann. Der Flur davor muss noch fertig renoviert werden, die Übernachtungszimmer sehen aber mit Bett, Tischchen und Fernseher sehr gemütlich und freundlich aus, wurden an diesen Abend auch von Gästen genutzt.

Außerdem findet sich in diesem Stockwerk ein Verhörzimmer mit Andreaskreuz, Tisch und Lampe.

Dieser Raum kann durch einen Einwegspiegel eingesehen werden und die sich dadurch bietende Optik ist, man verzeihe mir diesen plumpen Ausdruck, verdammt geil. Absolut stimmungsvoll, genau wie zumindest ich mir so einen Raum vorstelle. (Welcome to my bucket list ;D ) Sollte man Privatsphäre bevorzugen, kann man den Spiegel durch ein Rollo verhängen.

Hinter diesem Raum liegt der Sling Room mit einer sehr stabilen Schaukel, auf die sogar ich mich gewagt hätte (und das will was heißen!).

Was ich erlebt habe, sehen durfte, bleibt mein Geheimnis, nur so viel: es war ein denkwürdiger Abend und eine wunderschöne Nacht. Ich freue mich auf das nächste Mal =)

 

 

Der Stein des Anstoßes

​Also, mal ganz banal: Ich finds geil, dass mir jemand weh tut, schadet, mich verletzt.

Rational betrachtet: total bekloppt. Nicht effizient.

Psychologisch betrachtet: ungesund, Selbstverletzend, widerspricht dem natürlichen Bedürfnis körperlich gesund und unverletzt zu sein.

Und da ist ein gewisses Schamgefühl, ich kann es nicht ändern.

Aber: Ich stehe trotzdem drauf. Und möchte das auch ausleben.

Ich kann und werde diese schambesetzte Seite der Medaille nicht außer acht lassen. Schon zu meinem Schutz werde ich mir immer wieder klar machen, was ich da tue und dass da ein gewisses Fingerspitzengefühl dazugehört, werde danach meine Partner aussuchen. Nicht weil ich mich so schäme, und mich so schlecht fühle deswegen… Nein. Tu ich nicht. Habe ich nie. Selbst als man mir das einreden wollte, wusste ich, dass das einfach meine Angelegenheit ist.

Aber ich muss meine Grenzen schützen, vor mir, vor meiner persönlichen Art, immer weiter und weiter zu wollen. Ich wollte ein Piercing, es wurden mehr. Ich wollte ein kleines Tattoo, es wurde mehr. Das ist mein persönliches Muster.

Ihr könnt gerne anders denken und fühlen.

Aber das bin ich.