Ich lebe noch

Es ist still geworden. Ich hatte Semesterferien, bin umgezogen, kämpfe mit einer Verletzung. Aber um die Ruhe hier zu vertreiben, gibt es zwei ältere Texte. Entstanden nach Nächten mit meinem Mann aka [Batman]. 

#zero.one let’s play I

Es begann als Fotosession mit Halsband, Korsett, Fesseln an Händen und Füßen. Nachdem einige Fotos geschossen waren, und ich mich austreckte, um meine Blutversorgung in den Beinen wiederherzustellen, änderte er die Fesselung so, dass ich nur liegen konnte.

Die Augen nach unten gerichtet wartete ich, vermutete ich doch, was auf mich zukam. Er schlug zu. Er hatte sich unser Arsenal an Spielzeug zurechtgelegt, 2 Gerten und 2 Stöcke, und testete diese nun alle das erste Mal richtig aus.

Die Schläge brannten, vor allem an den Seiten und wurden von mir mit leißem Fiepen quittiert, ebenso wie mit heftigem Zusammenzucken. Nachdem er ein, zweimal die gleichen Stellen getroffen hatte, brach meine innere Barriere zusammen, und ich weinte los, versuchte zwar, das Schluchzen zu unterdrücken, doch scheiterte daran. Er legte mir eine Hand auf den Rücken, beruhigte mich, steckte mir schließlich den Ring an den Finger. Dankbarkeit, Halt, das Gefühl lässt sich noch immer schwer beschreiben, aber ich fing mich wieder etwas.

Einige Schläge später traf er die Unterseite meiner Oberschenkel, was mich nicht nur zusammenzucken ließ. Es tat weh, sehr weh sogar, und es fiel mir schwer, ruhig zu bleiben. Ich biss in die Seile, versucht still zu bleiben. Die letzten Schläge führte er mit der bloßen Hand aus, was nahezu entspannend war, im Vergleich zu dem schneidenden Gefühl, dass die Werkzeuge davor hinterließen.

Er streichelte mich nochmal, stand dann auf und entkleidete sich, kniete sich hinter mich, schob den Slip zur Seite und drang ein… ein wunderschöner Abend. Ich habe seit längerem nicht mehr so gut geschlafen *s*

Sommer 2007

Ohne Filter

Gestern nacht gab es neben dieser bereits getippten Phantasie noch ein anderes Thema, das mich beschäftigte. Es kursieren all diese wundervollen Bilder, diese Gifs und Videos, perfekt ausgeleuchtet, retuschiert oder auch nicht, aber ästhetisch wunderschön anzusehen.

Und dann gibt es die Realität, es gibt mich. Mir fiel es anfangs schwer, manches zu retweeten, weil ein RT für mich auch durchaus einen Wunsch ausdrückt. “Das hätte ich jetzt gerne, das wäre jetzt gerade schön.” Da sind aber Sachen bei, die ich gar nicht kann, sei es nun auf dem Boden zu knien oder mich irgendwie zu verbiegen. Ich bin nunmal begrenzt durch meinen eigenen Körper, habe nur meine eigenen Möglichkeiten. Und das hatte ich immer im Hinterkopf.

Ich war in diesem Punkt immer sehr zurückgezogen. Es gab durchaus erotische Bilder von mir, aber immer nur von einzelnen Stellen meines Körpers. Meine Partner mussten anfangs immer etwas kämpfen, um mir klarzumachen, dass sie mich wirklich wollten, nackt. Ich erinnere mich noch an die erste Nacht mit Batman, an meine Tränen und diese Hürde, über die ich da musste. Die war gigantisch.

Heute ist es einfacher. Das mag komisch klingen, aber ich weiß noch, als ich nach dem ersten Gespräch mit meinem jetzigen Herrn nach Hause ging, stellte ich für mich trotzig fest: Er hat mich gesehen, er weiß, worauf er sich einlässt. Und auch wenn ich manchmal meine schwachen Momente habe, ist es genau das, was mir hilft: er hat mich ausgewählt. Sollte er sich jemals für mich schämen müssen und mich hässlich finden, dann aufgrund meines Verhaltens, welches dann offensichtlich nicht angemessen war. Aber nicht aufgrund meiner Kleidergröße, meiner Dehnungsstreifen, meiner Schwimmringe.

Und deswegen ist die Geschichte der letzten Nacht etwas sehr besonderes für mich, denn das bin ich. In meiner Phantasie, in meinen Bildern war das nicht irgendwer, das war ich. Und so habe ich es auch geschrieben. Das mag für andere eine Kleinigkeit sein, für mich war das Wort “Schneidersitz” eine weitere Hürde. Ich habe sie genommen.

Wir sind, wer wir sind. Wir können uns verändern, wenn wir das wollen, oder so bleiben, innen wie außen. Das sind wir. Und wir sind gut =*

Was ist, was war, was bleibt, was wird

Wie bereits bei Twitter erwähnt, arbeitet mein Kopf schon länger an einer Art Fazit des Jahres 2016 und an einem Ausblick in das kommende Jahr.

Ich teile diese Gedanken in zwei Kategorien, es gibt mich einmal als Sub, als Dienerin meines Herrn. Diese Rolle steht klar über der anderen. Diese andere Rolle ist die als Frau. Verheiratet, aber getrennt lebend, würde ich mich mal als halben Single bezeichnen, in meinem Kopf hat sich dafür das Wort “Freigeist“ festgesetzt. Die Meinung meines Mannes ist mir noch immer sehr wichtig und er unterstützt mich in meinem Tun, moralisch wie emotional. Dennoch sind wir kein Paar im üblichen Sinne.

Die Sub hat dieses Jahr einen Herrn gefunden. Wirklich gesucht hat sie nicht, sie ist da mehr so reingestolpert. Ich wollte etwas lockeres, hatte Angst vor emotionaler Verstrickung, obwohl ich genau wusste, dass BDSM für mich nur mit Vertrauen funktioniert, und Vertrauen bedingt nunmal eine gewisse emotionale Nähe. Diese habe ich nun und ich bin sehr glücklich damit ❤ Die bisherige Entwicklung begeistert mich 🙂 Ich finde Vergnügen daran, mich zum Beispiel über Hausaufgaben an Dinge zu gewöhnen, eigene Grenzen langsam aufzulösen, um mich irgendwann freier zu bewegen. Ich lasse mich darauf ein, tue jetzt Dinge, die vor zwei Monaten noch nicht möglich waren. Mein Herr hat es geschafft, mich an die Idee der O heranzuführen, etwas, dass ich für mich immer absolut ausgeschlossen hatte. Jetzt ist es so, dass ich diesen Weg gehen möchte, seine O werden möchte, auch wenn ich vor diesem Schritt sehr großen Respekt habe. Ich habe Zeit und wir bewegen uns Schritt für Schritt. Aber da ist ein Ziel und dieses möchte ich eines Tages erreichen, nicht 2017, irgendwann.

Die Ideen und Wünsche für 2017 möchte ich für den Aspekt der Sub nicht ausbreiten. Es gibt welche, aber die behalte ich hier für mich.

Was die Frau angeht… Ich lebe seit einigen Jahren getrennt von meinem Mann, aber erst diesen Sommer habe ich Schritte unternommen, mir neue Spielgefährten zu suchen. Die Idee war eine Freundschaft plus, gerne mit BDSM-Touch, ohne Exklusivität. Wie wir wissen, kam es anders. Aber die grundsätzliche Idee sexueller Freiheit ist noch da und der Wunsch, diese umzusetzen wird stärker.  Ergo ist mein Vorsatz für das nächste Jahr, an dieser Stelle endlich den Mut zu finden und mich etwas auszutoben. Meine körperlichen und seelischen Attribute endlich selbst soweit zu akzeptieren, dass ich mich anderen hingeben kann. Dabei gibt es Bedingungen meines Herrn, die ich sehr gerne einhalte. Und: es gibt eine sehr klare Grenze, Sex mit anderen ist ok, spielen definitiv nicht. Wie genau es hier zu einer Umsetzung kommt, wird sich zeigen. Das Thema ist jetzt noch nicht aktuell, es gibt genug Alltag und Leben, das dem noch im Weg steht. Aber wie bereits gesagt, da ist ein Ziel, da will ich hin!

Ich habe mehrmals Diskussionen geführt über meine momentane sexuelle und für das Spielen noch längerfristige Exklusivität, ob mich das nicht stören würde. Klares Nein, das tut es nicht. Ich habe die Möglichkeit, mich in einem geschützten Rahmen zu bewegen, mit einem Herrn, der ähnliche Phantasien hat wie ich und diese nicht nur in unseren Köpfen belassen möchte. Was will ich mehr 🙂 Dazu kommt, dass es für die Umsetzung meiner eigenen Pläne noch Selbstsicherheit braucht, die ich aus meinem Dasein als Sub ziehen kann. Diese Seite vermittelt mir die innere Ruhe und Geborgenheit, die ich sehr lange vermisst habe und dafür bin ich sehr, sehr dankbar ❤

Und weil es so gut passt, häng ich einen Grönemeyer dran 🙂

 

Romance and D/s

Die Angst vor meinen Gefühlen war groß. Ich habe einen Mann, und wir leben zwar getrennt, aber dennoch liebe ich ihn. Es gab aber Momente, in denen diese Liebe ins Hintertreffen geriet, immer dann, wenn es einen anderen, dominanten Mann gab. Das ist auch der Grund, warum ich mich lange zurückgehalten habe, selbst nach der Trennung: die Angst davor, die Gefühle für ihn zu verdrängen, zu verlieren. Mir ist klar, dass das unsinnig ist, aber auch mein Therapeut hat diese Gedanken nicht tilgen können.

Und jetzt ist Er da. Er. Mein Herr. Ich schwärme. Bin verknallt. Verliebe mich, durchaus. Aber dieses Gefühl ist anders als das für meinen Mann. Der Respekt, der dahinter steht, ist ein anderer. Und das fühlt sich gut an. Diese Gefühle verdrängen sich nicht, sie existieren nebeneinander. Es ist einfach nur mehr geworden.

Ich fühle mich sicher. Beschützt. Glücklich. Wirklich glücklich ❤

Und in mir herrscht endlich Ruhe. Das Bild vor meinem Augen: ein See, eine ruhige Wasseroberfläche, ohne Wellen, ohne Wind. Einfach Ruhe.

Himmlisch 🙂

Facetten

BDSM ist ein verdammt weites Feld. Ich kann nicht behaupten, dass ich viel erlebt habe, aber die wenigen Erinnerungen die ich habe, wollte ich mal wieder besuchen. Hier ist eine davon.

Berlin im Winter vor einigen Jahren. Eine kleine Ferienwohnung, gemietet über eine SZ-Bekanntschaft. In einem Orion am Ostbahnhof fanden wir diese Maske. Wir hatten mit diesem Thema schon herumgespielt, hatten auch bereits eine Maske, aber diese Mischung aus Leder im Gesichtbereich und dehnbarem Material am Hinterkopf war beinahe perfekt. Dahinter konnte man komplett verschwinden. Reaktionen, Blicke, das Lächeln saßen gut versteckt hinter dem Leder.

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Ich liebe am BDSM, dass er erlaubt die Maske fallen zu lassen. Und manchmal geht das hinter einer solchen am Besten.

Das Sichtfeld ist extrem eingeschränkt, wenn man die Augen dahinter nicht einfach ganz geschlossen hat. Die Atmung durch den Mund funktioniert. Sobald der Mund anderweitig benutzt wird, wird es aber schon schwieriger.

Ich war hinter diese Maske kein Mensch mehr, ich war sein Objekt. Deko. Möbel. Ding. Das hatte mir die Möglichkeit gegeben, wirklich abzuschalten. Ich wurde ruhig und nach etwas Eingewöhnungszeit war ich sehr entspannt. Kopf und Geist schwiegen, der Körper wartete, auf Anweisung und Verwendung. Da war keine Anspannung, keine Ungeduld, kein: was tut er jetzt?? Da waren “nur” Stille und Vertrauen.