Ich möchte versinken, versinken in der warmen Dunkelheit, die ihr mir bereitet. Möchte die Augen schließen und hinabsteigen.
Ich liege zwischen euch. Meine Arme sind eng an meinen Körper gebunden, meine Beine zusammengeschnürt. Ich liege weich in der Mitte unseres Bettes, unter mir unsere Decken, mein Kopf gestützt von Kissen, links und rechts ihr beide, neben mir. Auf meinem Körper die Spuren der Einschläge. Rote Flecken, Schmerzpunkte, die ihr auf mir hinterlassen habt, gut verteilt, vielfältig in ihrer Intensität. Sie klingen noch nach, leise, immer leiser werdend. Das Brennen und Stechen der Gummibänder. Der tiefe Druck eurer Finger. Ich drifte, blicke in die Dunkelheit, spüre nach. Über meinem Gesicht eine abgeklebte Gasmaske, ich rieche das Gummi, spüre den Druck auf meinem Gesicht, höre mein eigenes Atmen durch das Ventil. Spüre eure Wärme um mich, eure Bewegungen neben mir, eure Hände auf mir. Ihr streichelt mich. Wiegt mich in Sicherheit. Ich vertraue euch, wie ich es nach jedem einzelnen Schlag getan habe, jedem Kneifen, wieder und wieder. Ich vertraue auf eure Finger, lasse mich los, atme, gebe mich den Berührungen hin, eurer Stille und Wärme. Eure Hände auf meinen Brüsten, meinen Beinen, in meinen Haaren. Mal zärtlich streichelnd, leise kraulend, fest zugreifend. Doch nur selten dringt der Schmerz wieder in mein Bewusstsein, nur, wenn ihr den Druck auf die Kronkorken erhöht, die unter den Seilen klemmen. Wenn ihr eure Daumen darauf presst und mir so die Luft nehmt für einen Moment, mein Atem unstet wird durch die Maske. Dann fließt ich dahin, seufze in die Dunkelheit, lege meinen Kopf in den Nacken und überlasse dem Schmerz die Kontrolle. Ich bin warm und weich, drücke, presse mich gegen die Härte des Stachels auf meiner Haut, gegen das Stechen und Brennen. Ihr seid so leise, ich höre das Rascheln der Decken, höre manchmal eine Bewegung, euren Atem, wenn eure eigene Erregung euch packt, und meinen Atem, das leise Rauschen in der Maske. Ein stiller Kampf. Wieder Schmerz, Hitze, mein Atmen, unstet. Eine Welle, die sich in meiner Brust aufbaut, in meinen Armen und Beinen verebbt. Ich seufze und sinke tiefer, tiefer in mein Dunkel. Es fehlt nicht mehr viel, dann bin ich alleine, nur mein Atmen und ich. Nur ein wenig. Tiefer. Wieder das Stechen, das Aufbäumen, das Atmen. Ich sehe die Schmerzwellen, beobachte, wie sie durch meinen Körper rollen, weit über mir. Sehe das Kräuseln der Oberfläche, die Bewegung, die Aufregung. Liege auf meinem Grund. Atme in der Stille. Lasse all das Fließen. Genieße den Moment, tief in meinem Rausch. Stille, für einen Moment atemlos. Und raffe mich dann auf, folge meinem Sehnen nach euch, zurück nach oben, zurück in dieses Bett, diesen Raum, diese Welt. Ein kurzes Zögern, dann durchbreche ich die Oberfläche und bin wieder im Licht. Habe Kraft geschöpft und Dunkelheit, trage Wärme in mir, blinzle in eure Gesichter, versinke erst in eurem Lächeln, dann in einem Kuss und danach in euren Armen.