Am Mittwoch war ich zum zweiten mal beim örtlichen BDSM-Stammtisch. Das besondere an diesem Stammtisch ist die Kombination aus Talk und Play, erst wird über ein Thema geredet und danach stehen einem die Spielmöglichkeiten in der Location zur Verfügung. „“So habe ich mir den Abend nicht vorgestellt”“ weiterlesen
Kategorie: BDSM
Quo vadis?
Gute Frage.
Nach der Trennung von meinem Herrn war ich erst sehr verloren und emotional durch den Wind, mittlerweile habe ich mich aber gefangen.
Aber was mache ich jetzt?
Es gibt keinen “Neuen” und ich möchte auch keinen festen Herrn oder eine Herrin. Ich will spielen, JA!, aber ich möchte außerhalb eines Treffens keine Beziehung, keine Einschränkungen, keine Regeln. Dabei bleibt es weiter dabei: beim ersten Treffen gibt es definitiv ein gemeinsames Getränk, der Rest ergibt sich. Keine Versprechungen, keine Erwartungen, nicht bei Unbekannten. Gerade gemeinsames Spielen braucht einfach Vertrauen. Aber wenn dieses Vertrauen da ist… Ich würde gerne auf Veranstaltungen gehen und dort auch aktiv sein. Ich möchte gerne Dinge ausprobieren, bin neugierig, möchte neue Facetten des BDSM erkunden. Ich werde hier keine Wunschliste reinstellen, aber es gibt durchaus ein paar Punkte, die ich klar benennen kann. Dabei gibt es nicht nur die spielerische Komponente, ich habe auch großen Spaß an der sexuellen. Ich lasse mich gerne benutzen, möchte die Zufriedenheit und den Stolz im Gesicht des Herrn oder der Herrin sehen, wenn ich andere bediene und verwöhne. Sex kann für mich zum BDSM gehören, aber er muss es nicht.
Bleiben wir gleich beim Thema Sex. Ja, bitte! Auch ohne BDSM 🙂 Und auch hier gilt: erstmal kennenlernen, wobei das auch im Club geht. Oder im Cafe. Aber auch hier suche ich keine Beziehung und auch nicht zwangsläufig eine Freundschaft plus. Ich möchte Spaß, gemeinsam im Club oder im Hotel, zum Porno/Pärchenkino sag ich auch nicht nein. Ich mag es auch, wenn nicht nur einer mitspielt… Mein zuhause ist dabei tabu. Ich finde nebeneinander schlafen danach schon schwierig, wenn ich ehrlich bin. Kuschelsex ist nicht mein Ding, ich finde es geil, wenn ich am nächsten Tag noch die Stöße nachspüren kann oder der Hals ein wenig ziept vom tiefen Blowjob. Generell bin ich beim Sex eher zurückhaltend, da bricht die devote Ader sehr deutlich hervor: ich möchte, dass Du Spaß hast, dass Du glücklich aus einem Treffen raus gehst. Ich bin zufrieden, wenn du es bist. Zumindest meistens 😀 Sollten Wünsche meinerseits auftauchen, werde ich sie äußern bzw versuche ich es. Da bin ich noch in einem Lernprozess. Immerhin darf man mich mittlerweile lecken und ich kann es sogar genießen 🙂
Dabei habe ich gerne ein Gegenüber, das weiß, was es will und in seinem/ihrem Leben gefestigt ist. Ich möchte gerne wissen, wer Du bist, was Du machst, was Du magst, ich bin neugierig und möchte Dich ein Stück weit kennenlernen. Aber ich bin keine Partnerin für den Alltag und sehe auch Dich nicht so.
Wer sich von diesen vielen “Ich”s und Wünschen nicht abgeschreckt fühlt, darf sich gerne melden, im Joyclub oder über eine DM bei Twitter 🙂 Aber bringt ein bisschen Zeit mit, ich hab dieses real life.
PS: Ich bin anfangs schüchtern und unsicher, ich brauche etwas Zeit um bei einer Person anzukommen und mich in eine Situation einzufinden. Gebt mir den Moment und sehr über diese Unsicherheit hinweg, das vergeht 🙂
Die zweite GEP
Nachdem ich euch noch ein paar Beiträge schulde, beginne ich chronologisch.
Ende Januar war ich das letzte Mal auf der GEP, der Gothik Erotic Party in den Bedo Studios in Dortmund. Ich mag die Parties, diese Mischung aus Schwarzer Musik, den verschiedensten Fetischen und Outfits und Sex. Letzteres gab es diesmal häufiger zu sehen, aber ich finde prinzipiell Sex auf Fetisch-Parties voll ok. Und gerade auf der GEP gehört es ins Konzept. Der Höhepunkt war aber, wie schon das letzte mal, ein Beitrag aus der Bondage-Ecke.
Das aktive Paar, traditionell japanisch gekleidet, kam aber diesmal nicht aus der Bondage-Ästhetik-Ecke, es ging nicht um schöne Muster und Seilabdrücke auf der Haut. Dieses Paar widmete sich dem klassischen japanischen Folterwerkzeug Bondage. Es war absolut faszinierend zu beobachten. Er verschnürte sie auf schmerzhafte Art, ihr Gesicht sprach dabei Bände. Es gab kaum einen Moment Ruhe, kaum hatte er ein Seil gezogen, widmete er sich einem neuen, knotete neu, schnürte sie enger ein, unangenehmer, verlagerte ihr Gewicht auf die wirklich schmerzhaften Punkte. Und schließlich befreite er sie, fing sie auf und schnürte sie danach wieder ordentlichst in den Kimono ein.
Wir standen da sehr lange, es wurde ruhig, man genoss diesen Anblick, diese Mischung aus Frieden und Krieg in diesem Spiel der beiden Charaktere. Frieden, weil alles so ruhig und langsam geschah. Krieg, weil die Schmerzen in ihrer Mimik und Haltung sehr gut sichtbar wurde.
Die aktuelle GEP vor 3 Tagen habe ich leider wegen Krankheit versäumt, aber ich freue mich schon auf den nächsten Termin =)
Das H-Problem – ich und der Analverkehr
Lesen und Lernen, wer sich solchen Problemen nicht bewusst sein sollte. Das Thema ist blöd und unschön, aber drei Tage im Krankenhaus einer Blutung wegen waren es auch. Dinge, die keiner erleben möchte. Daher: Lesen und Lernen.
#CircleOfFalbalus – Eine #SecretNight der O
Die erste #SecretNight des Jahres 2018 war die erste Veranstaltung in der Verantwortung meines Herrn. Er hat sich für den vergangenen und die weiteren Abende im Jumbo Center verschiedene Themen ausgewählt, das Motto dieser ersten Nacht war “Ein Abend der O”. Dieser Abend richtete sich speziell an Anfänger auf diesem Gebiet, es waren aber auch einige Paare anwesend, die in diesem Bereich wohl bereits Erfahrungen gesammelt hatten.
Nach dem Essen und einer kurzen Erläuterung durch den Hausherrn, sammelten sich die O’s im großen Spielzimmer. In diesem Zimmer stand mittig das Andreaskreuz, links ein Bock, rechts ein Käfig. Beleuchtet wurde das ganze von 2 großen Kerzenleuchtern. Vor diesen Gerätschaften standen Couches in einem Halbkreis und boten Sitzmöglichkeiten für die Zuschauer.
Der Herr erklärte den O’s die einzelnen Runden und die Bedeutungen der einzelnen Leuchtbänder, diese erläuterten die Regeln ihren jeweiligen Herrn.
Runde eins: die Damen laufen durch ein durch die Herren gebildetes Spalier und präsentieren sich, je nach Farbe des Bandes durften die Frauen nur begutachtet werden oder mehr oder weniger intensiv berührt
Runde zwei: erste Schlagwerkzeuge dürfen eingesetzt werden, je nach Farbe des Armbands an unterschiedlichen Körperstellen
Runde drei: Intensiverer Einsatz von Schlagwerkzeugen, die Farbe bestimmt die Anzahl der Schläge und die zur Verfügung stehenden Körperstellen.
(Ich hoffe, ich beschreibe die Runden hier korrekt. Ich war involviert und nervös, die einzelnen Runden verschwimmen in meinem Kopf zu einer großen.)
Danach folgte ein Spiel, eine Art Reise nach Jerusalem. Die Damen laufen im Kreis, die Herren stehen um sie herum. In jeder Runde verlässt ein Herr die Runde und so bleibt beim darauf folgenden Stopsignal eine Dame ohne Partner zurück. Diese Dame darf nach Wahl des zugehörigen Herrn bestraft werden.
Wie bereits erwähnt, ich war nervös. Daher habe ich in erster Linie einzelne Szenen und Momente im Kopf, keinen wirklichen Ablauf.
- Das erste Spalier. Vor mir Hirnventrikel, an ihr wird der Ablauf erläutert. Sie präsentiert sich den Herren, die Arme hinter ihrem Kopf, der Körper zugänglich. Ich sehe die ersten Männer zugreifen und Gedanken zum Thema Viehmarkt blitzen auf. Das Bedürfnis, dieses grüne Armband vom Handgelenk zu nehmen und mit einem “Ich will das nicht!” diese Szene zu verlassen. Und dann bin ich dran. Ich atme tief durch und trete nach vorne. Hände auf mir, Hände, die erstmal mein Kleid hochschieben müssen (Notiz: das nächste mal vielleicht gleich nackt, ich wollte mich nur ohne Befehl des Herrn nicht einfach ausziehen). Aber da sind diese Hände. Die Augen geschlossen, spüre ich das Wandern und Erkunden und die eigene Lust daran. Das war nicht mehr Viehmarkt, das war Hingabe, Vertrauen, Lust.
- Die ersten Schläge anderer Herren auf meiner Haut. Ich war nach der letzten Secret Night, nach dem Kreislaufproblem am Kreuz, verunsichert, dazu natürlich der Wunsch, sich richtig zu präsentieren, trotz Schmerz. Ich stehe vor einem fremden Herrn, seine Peitsche trifft meine Brüste, nach diesem kurzen Spiel bedankt er sich leise bei mir. Ich lasse die Arme sinken, will einen Platz weiterrücken, aber der Platz ist noch nicht frei. Also hebe ich aus Reflex die Arme wieder. Er lacht kurz. “Möchtest du mehr?” – “Der Platz neben mir ist noch nicht frei, ich überlasse Ihnen, ob Sie das nutzen.” – “Fester oder weniger fest?” – “Ein wenig fester.” Und nach einigen weiteren Schlägen gibt er mir einen Klapps, als ich die Reihe weiter aufrücken kann.
- Sobald ich meine Position eingenommen habe, schließe ich die Augen. Das ist bei mir einfach ein Reflex, der mir ermöglicht, das dann Folgende tatsächlich zu genießen, egal, ob es nun ein Schlag oder ein Streicheln ist. Ich kann den Kopf abschalten und einfach fühlen. In dieser ganzen Reihe von Herren, diesem Spiel aus Präsentation, Genießen, Weitergehen, schaffe ich es, ziemlich gut abzuschalten. Das habe ich so nicht erwartet. Allerdings ist eine Auswirkung davon, dass ich ein wenig die Übersicht verliere und einen den Herren übersehe. Dafür möchte ich mich nochmals entschuldigen!
Nach den Spielrunden wurde eine Pause eingelegt, allerdings verlief sich danach die Meute und der Zirkel spielte intern
Dala und ich standen gemeinsam am Kreuz, eine davor, eine dahinter. Unser Herr umrundete uns und konnte sich so abwechselnd der einen, dann der anderen widmen. Ich genoss diesen Moment, sehr sogar, und das nicht nur, weil jeder Schlag bei Dala mir einen leicht kühlenden Luftzug zukommen ließ =D Dala ist nicht nur ein neues Mitglied unseres Zirkels, sie ist auch für mich in sehr kurzer Zeit zu einer guten Freundin geworden. Ich bin sehr froh, dass Du bei uns bist!
Danach stand Hirnventrikel am Kreuz und wir konnten ihrem Spiel zusehen und zuhören. Ich genieße diesen Anblick jedesmal, die Harmonie zwischen den so eingespielten Partnern. Ein wunderschöner Anblick!
Insgesamt war für mich das Thema des Abends die Harmonie zwischen den Paaren, die zeigte sich höchst unterschiedlich. Da waren Herren, die ihre O’s voller Stolz präsentierten, Damen, die mit erhobenem Blick das Spalier betraten und jedem Herrn direkt in die Augen sahen. Und es gab eine Vorstellung mit den Worten “Das ist die ungezogene Fotze S.”. Natürlich ist auch da Stolz, keine Frage, aber in anderer Nuance. Später legte er S. über den Bock und schlug dermaßen fest zu, dass es mir als Zuschauerin Gänsehaut über den Körper jagte. Nicht aus Lust, ich fand es beeindruckend, würde das aber für mich so nicht wollen. Sie brach auch nach einigen Schlägen in den Genitalbereich ab. Aber es war dennoch spannend zu beobachten.
Das anfangs verwirrende Element an diesem Abend war mein bester Freund, der mich begleitete. Ich hielt das vor einigen Monaten mal für eine schlaue Idee, in den Tagen davor hätte ich das natürlich am liebsten abgesagt. Aber es zeigte sich, dass ich ihn erstaunlich gut ausblenden kann =D Bis zu diesem Moment, als ich nackt im Raum stand und mein Herrn ihn direkt neben mir platzierte. Nunja. Aber ich muss sagen, ich fand es toll, dass er dabei war. Ich liebe die Gespräche mit ihm darüber, er als Außenstehender der BDSM-Szene bringt für mich da eine neue Sichtweise rein. Und ich liebe seine Neugier. Er möchte übrigens das nächste mal wieder mit =D
