Die Sache mit dem Lecken

@DkJun1or88: @Tarasropes Magst du es nicht geleckt zu werden?

Ich kann diese Frage mit einem klaren Jain beantworten.

Ich wurde selten geleckt, heute mal wieder, und es war sehr, sehr schön. Aber ich brauchte vorher ein klares “Ich will das“ von meinem Gegenüber.

Ja, ich denke zu viel, das weiß ich doch. Aber ich habe im diesem Bereich auch aktiv meine Erfahrungen. Und es ist einfach nicht meins. Dabei ist das Problem ganz simpel. Geschmack geil, Situation geil, aber ich hasse dieses verschmierte Gefühl im Gesicht. Es geht einfach nicht. Ob jetzt beim Lecken oder Melone essen oder beim Trinken von schaumigen Getränken. Einfach nein. Ich mag es auch nicht, wenn man mir beim Küssen das halbe Gesicht abschleckt. Und dieser Ekel vor diesem Gefühl könnte ja auch mein Gegenüber treffen. Nachher macht der das nur, weil er denkt, ich würde das wollen? Und was zur Hölle macht man dabei eigentlich mit seinen Händen?? Fesseln dabei fänd ich toll, dann wär das abgehakt.

Ich denke zu viel, gerade in dieser Situation. Also meide ich sie durch “Ich mag das nicht so“. Aber ich arbeite dran, ich verspreche es.

Wenn ich mich an die Dates vor einem Jahr erinnere… Er hat nicht gefragt, er hat das einfach gemacht. Und es hat ein wenig gedauert, bis ich mich entspannt habe, aber es hat funktioniert. Und es war gut.

Aber mich direkt danach küssen ist nicht. Da drücke ich euch dann sanft ein Handtuch ins Gesicht 😀

Sehr schön zu dem Thema finde ich auch diesen Beitrag im Joyclub: Cunnilingus? Geht garnicht!

Kontrolle und Kontrollverlust

Dieser Moment, wenn das Denken aufgibt, weil die Sinne zu viel Input erleben. Ich war berauscht ❤

(aus dem letzten Blogeintrag Ein Ort ohne Zeit)

Dieser Moment hat mich an eine Szene bei meinem ersten Besuch im Pornokino erinnert, an den Versuch, diesem Rausch nicht zu erliegen, sondern kontrolliert zu handeln.

Warum man das wollen sollte? Damals war es meine Aufgabe. Ich saß vor einer Gruppe von Männern, die Augen verbunden, einen Schwanz im Mund, in den Händen andere. Und dann versucht man diesen Pornostyle mit “Kein Thema, ich manage die alle!”. Nichts da. Ich halte mich für musikalisch, aber das erste was in diesem Moment erschlaffte war mein Rhythmusgefühl. Gleichmäßige Bewegungen der Hände? Nope. Das mit Lippen und Zunge funktionierte, aber alles weitere ging einfach nicht mehr. Das tat mir in diesem Moment sehr leid, zumal dann sofort die Angst auftaucht, jemandem wehzutun.

Ich habe damals gemerkt, dass mein Kopf ganz klare Prioritäten setzt: Mund > Hände, Vagina, whatever. Und darauf stieß ich jetzt wieder. Da bemüht man sich um einen kontrollierten Einsatz des Körpers, um dem Mann den Sex so schön wie möglich zu gestalten und dann hat man jemanden im Mund. Und die hirneigene Software überschreibt spontan alle Bemühungen. Ja, ich weiß, du möchtest dich mitbewegen, und diese tollen Muskeln im Unterleib anspannen, damit du dich enger anfühlst, aber nein, weil PENIS! Vielen Dank für’s Gespräch.

Männer, wie ist das in so einer Situation? Sagt mal was dazu. Ist das blöd, wenn Frau durch einen anderen abgelenkt wird? Nehmt ihr das überhaupt wahr? Oder ist da einfach genug Erregung, dass es egal ist? Ich bitte um Kommentare oder Mails an taraspa[at]gmx.de!

Offenheit und Vertrauen

Als Antwort oder auch Ergänzung von der anderen Seite zu diesem Beitrag meines Herrn.

Ich bin neugierig und ängstlich, ich bin verunsichert. Ich bin Mensch. Wähle ich aber die Rolle der Sub oder auch die der O, muss ich mich in diesen Gefühlen zügeln lernen.

Ich bin neugierig, ich werde aber nicht fragen.

Ich bin ängstlich, werde es aber nicht zeigen.

Ich bin verunsichert, werde aber einfach vertrauen.

Auf der einen Seite ist das schön, weil “Yay, ich muss nicht nachdenken, keine Entscheidungen treffen!” und ja, das ist für mich ein angenehmer Teil dieser Geschichte. Dieser Teil erlaubt mir, mich in einem Kino vor fremden Männern nackt auszuziehen. Erlaubt mir, mich meiner Lust hinzugeben. Erlaubt mir, frei zu sein.

Aber die andere Seite ist die, dass man manchmal alleine ist und nachdenkt. Grübelt. Fragen stellen möchte, sich das aber verbietet. Mir geht es so mit der Secret Night im Januar. Ich habe Fragen, habe Bilder, Gedanken, möchte mich auf der einen Seite gerne frei bewegen und alles sehen, möchte auf der anderen Seite aber endlich O sein. Möchte meinen Herrn nicht enttäuschen, aber auch nicht mich, möchte nicht überfordert aber auch nicht unterfordert werden. Möchte dies, möchte jenes… Stop. Und da kommt meine Bremse im Kopf. Ich vertraue darauf, dass er mir eine Rolle zuweist, die ich erfüllen kann und in der ich mich richtig aufgehoben fühle. Denn wir kennen uns. Ich kenne Teile seines Kopfkinos, er kennt meines. Und er möchte, dass ich mich entfalten kann, dass ich ihm so geben kann, was ich ihm geben möchte.

(Und ich hoffe, dass ich bis Januar nicht schwach werde und nachfrage.)

Woher dieses Vertrauen kommt, ist schwer zu beschreiben. Ich erinnere mich noch an das Kaffee-Date vor einem Jahr, das erste persönliche Treffen. Er hat Dinge erwähnt, die bei mir Bilder geweckt haben und Wünsche, die absolut weggeschlossen waren. Und er hat einfach mal eben diesen Raum, dieses Schrank, diesen Kasten geöffnet und dieses Bild hervorgekramt, das ich selbst längst vergessen hatte. Ich glaube, ich war mir damals schon sicher und habe beschlossen, mein Vertrauen in unsere Geschichte zu setzen. Dafür muss man ein paar Hürden nehmen, über Schatten und vor allem Scham springen. Aber ohne eine Investition wird das eben nichts. Wer nicht springt, wird nicht fliegen.

Und hier komme ich auf sein Thema, die Offenheit. Es ist Teil unseres Systems, dass Sub nicht alles weiß. Das mag in anderen Konstellationen anders sein, aber für mich ist das absolut in Ordnung durch mein Vertrauen, dass ich in ihn setze. Dabei geht es mir gar nicht so sehr um die Spannung, was jetzt passiert. Die ist für mich nicht immer so angenehm zu ertragen. Aber ich habe Respekt vor seinen Regeln. Und wenn er mir nicht alles sagen möchte, respektiere ich das. Dadurch liegt ja nicht nur die Vorfreude bei ihm, sondern auch das Risiko. Was, wenn er sich mal vergreift in der Wahl der Waffen oder der Räumlichkeiten, der Mitspieler, meiner Stimmung? Das, was wir erleben, ist Dom (hoffentlich =D) im Kopf schon durchgegangen, er hat Dinge bedacht und abgewogen, vielleicht recherchiert und vorbereitet. Er hat sich etwas ausgedacht und überlegt und dabei geht es um mich, um meine Möglichkeiten, ihm voller Lust und Hingabe zu dienen. Das sollte an Wissen eigentlich reichen.

Blowjob & Mouthfuck

Diese beiden Begriffe beschreiben nicht dasselbe.

Ein Blowjob hat für mich etwas zärtliches, liebevolles. Ich küsse, lecke, lutsche einen für mich so wundervollem Körperteil, liebkose Deinen Schwanz zwischen meinen Lippen so gut ich es vermag. Dabei ist es mein Rhythmus in dem ich mich bewege. Ich versuche auf jede Deiner Regungen einzugehen, dennoch gebe ich den Takt vor, wenn sich meine Lippen über Deine Eichel, Deinen Schaft bewegen, ich zärtlich an Dir knabbere und an Deinen Eiern sauge. Dabei hoffe ich auf ein Stöhnen aus deinem Mund, ein lautes Atmen, ein Zeichen Deiner Lust. Ein Streicheln über meine Haare. Eine Hand auf meinem Rücken. Auf ein leises “Das fühlt sich gut an…“

Ein Mundfick ist das Gegenteil. Ich bin nur eine Körperöffnung, die genommen wird, die aber gleichzeitig versucht, über die Lippen und die Zunge diesen Fick für Dich noch schöner zu gestalten. Aber ich röchle, würge, schnappe nach Luft, Speichel läuft über meine Lippen, mein Kinn, tropft auf meine Brüste. Ich vermeide es zu schlucken, möchte Deine Bewegungen in mir nicht unterbrechen. Ich halte aus, atme erst, wenn der Körper es verlangt, kämpfe gegen den Würgereiz, halte den Ohrfeigen stand und klage nicht, wenn Du mir in den Mund spuckst.

In beiden Fällen schlucke ich Deinen Saft, sauge Dich auf, lecke Dich sauber. Und in beiden Fällen werde ich vor Lust und Geilheit zerfließen, werde nass und erregt vor Dir sitzen und wenn nicht laut, dann mit den Blicken um mehr betteln.

Die erste Nacht

Die ersten Erfahrungen sammelte ich mit meinem ersten Freund, dann mit meinem Mann. Und dann war da der erste, den ich Herr nannte. Eine Internet-Bekanntschaft, die zu einigen Nächten im Hotel führte.

Ich war 19, er irgendwo über der 40. Wir lernten uns über unsere Blogs kennen, schrieben Mails und es klickte. Nach einigen Monaten buchte er sich übers Wochenende ein Hotelzimmer und dann stand ich da vor dem Eingang – zitternd, schüchtern, ängstlich.

Ich erinnere mich nicht an viel, ich war zu diesem Zeitpunkt in einer familiären Krise, eigentlich war dieser Termin höchst unpassend. Ich hatte über Wochen zu wenig geschlafen, gegessen, gelebt, die Erinnerung an diese Zeit ist eher brüchig. Aber an die erste Umarmung, den ersten Kuss erinnere ich mich. Und an diese Nacht.

Wir hatten leicht angefangen, ein wenig Schmerz, ein wenig Sex. Wir blieben weit unter jeder Grenze, wie es sich für den Anfang gehört. Aber da war ein Thema.

Seine Spezialität war die Peitsche und ich wollte sie kennenlernen.

Ich lag auf dem Bauch, die Hände unter dem Oberkörper, den Kopf nach vorne gebeugt und ertrug. Ich genoss jeden Schlag auf meinen Rücken und als wir die Grenze ankratzten, genoss ich jede Träne. Er kam meiner Bitte nach, erst aufzuhören, wenn ich wirklich nicht mehr kann.

Aus heutiger Sicht war das dumm, ich würde es niemanden im Spiel mit einem eigentlich Unbekannten empfehlen. Aber für mich damals war es genau richtig.

Diese Nacht hat Spuren hinterlassen. Sie hat mir gezeigt, wie heilsam Schmerz sein kann, welche Zufriedenheit er hinterlässt. Und wie wundervoll der Tanz an dieser Grenze sein kann, wie herausfordernd und spannend.