Geister

Ich wurde letztens schon gefragt, warum in meinem Twitter-Profil “Single” steht. Weil es gibt ja noch Batman, den Ehemann.

Im Endeffekt ist bei mir in den Semesterferien nicht nur der Entschluss gefallen, mich von meinem Herrn zu trennen, sondern auch von Batman. Bis es zur eigentlichen Scheidung kommt wird es noch dauern, aber ich versuche emotional Abstand zu nehmen, mich damit abzufinden, dass dieses Kapitel einfach vorbei ist. Dass ich ihm sehr dankbar bin für die Zeit mit ihm, seinen Einfluss auf, ach, einfach alles. Musik, Literatur, Hobbies, Sexualität, ich wäre ohne ihn nicht in der Lage, mich mit Männern zu treffen und mir den Verstand rauszuvögeln. Ich wäre noch immer klein und lieb und ängstlich und gefangen in mir, meiner Moral, meiner Idee von Hässlichkeit.

Aber es ist vorbei und wird nicht mehr so sein, wie es mal war. Nie wieder. Und ein Teil von mir hat das akzeptiert und findet das gut. Aber der andere Teil sitzt jetzt hier und weint ganz jämmerlich.

Du verfolgst mich zur Zeit, Batman. Es war vermutlich dumm, sich wieder mit Warhammer zu beschäftigen, aber ich hatte Lust drauf. Mir war nicht klar, dass ein Besuch im GW mich dermaßen mitnimmt. Mir war auch nicht klar, dass ich mir das Pfingstwochenende ausgesucht habe, um damit zu beginnen, ausgerechnet Pfingsten. Ich hasse Pfingsten. Ich habe gewisse Hashtags gemutet, meide Facebook, will es nicht sehen.

Vielleicht will ich mir etwas erobern. So wie die ersten Konzerte ohne Dich schwierig waren, so ist es jetzt mit den Miniaturen. Und so wird es mit dem WGT sein, wenn ich da nach meinem Studium wieder hinfahre. Was ich tun werde und muss, um diesen Teil einfach abzuschließen.

Ich weiß nicht, wie Du jetzt reagierst, vermutlich wütend, weil ich über Dich schreibe. Ich konnte Dich nie einschätzen, was für eine Ehefrau schon ein verdammt schlechtes Zeugnis ist, finde ich. Vielleicht bist Du auch ein bisschen stolz, weil ich das tue, was ich tun sollte, auch wenn es weh tut. Ich gehe nicht den leichten Weg.

Ich hoffe einfach nur, dass ich das irgendwie gebacken kriege. Dass ich nicht rückfällig werde, sondern dabei bleiben kann, dass ich diese Trennung will. Es wird weh tun, weil ich Dich noch liebe, weil ich das liebe, was da war und nicht mehr ist. Aber ich muss weg.

 

PS: Sorry. Das nächste mal geht’s wieder um Blowjobs.

Ein ganzes Pantheon: Ein Date mit C

Es hat ein wenig gedauert, bis C und ich tatsächlich zueinander fanden. Über Twitter lernten wir uns kennen, liefen uns bei einem Event in einem Club über den Weg, man war sich sympathisch. Nur an der Terminfindung scheiterte es. Jetzt hatte es endlich geklappt und wir trafen uns am Sonntag, um gemeinsam einen Swingerclub zu besuchen.

Ich muss noch immer lächeln, wenn ich an Sonntag denke. Nicht nur, weil der Sex gut war, seine Finger auf meinem Körper, die Küsse.

Ich küsse so selten. Batman mochte es nicht gerne, mit A ist das irgendwie… Hmm… Und jetzt mit C war das einfach so entspannt. So schön! Dieser erste Moment der intimen Berührung, der Kuss, fegt mir den Kopf leer und lässt mich ein wenig schwebend zurück. Das ist einfach wunderschön! Sollte ich viel häufiger machen.

Seine Finger, oh, die sind sehr gut. Mittlerweile liebe ich es einfach, gefingert zu werden, und mit ihm macht das sehr viel Spaß. Orgasmus, ich krieg dich noch, warte nur ab! Er war verdammt nah dran. Er kann das lange und ausdauernd und hält das auf einem Level, der einfach unglaublich geil ist. Ich war nicht überreizt, ich wollte einfach nur mehr, immer mehr.

Der Sex. Krass. Sehr. A ist ja schon gut ausgestattet, aber C spielt da nochmal eine Liga höher. Ich war sprachlos und er hat sich, glaube ich, ein wenig Sorgen gemacht, als ich da mit schmerzverzerrtem Gesicht lag, vollkommen still. Aber es war ein guter Schmerz, ein sehr guter 🙂

Was mich zum Lächeln bringt, ist das Gefühl von Zuneigung und Vertrauen. Ich bin nicht der Kuschel-Typ, suche nicht so oft Körperkontakt, wenn man nebeneinander sitzt und sich unterhält, meine Wohnung ist ein Tabu, mein Bett absolut. Das könnte sich jetzt ändern. Und ich fänd es toll 🙂 Ich habe mich so wohl gefühlt bei ihm, angenommen, entspannt, egal ob nun auf der Matratze oder beim Quatschen beim Essen.

Leider hatte der Besuch im Club auch eine nicht schöne Seite, uns fehlte Privatsphäre. Trotz deutlicher Signale gab es im Club die eine oder andere Klette, die wieder und wieder vorbeistromerte, um sich in einem Meter Abstand zu wichsen. Zuschauer, die ab dem ersten Kuss an einem klebten. Spontan eine Armlänge entfernt auf der Matratze saßen. Das kannte ich bisher nicht und ich finde es sehr schade. Spontanes mitmachen am HÜ-Abend ist kein Thema, aber einen Relax-Sonntag möchte ich so nicht nochmal erleben.

Dabei kann das auch anders sein. Wir hatten einen Zuschauer, den ich nur gehört habe. C lag neben mir, ich vibrierte mit weit geöffneten Beinen unter seinen Fingern und hörte die Erregung eines anderen. Hörte sein Atmen, sein Keuchen, seine Reaktion auf mein Stöhnen. Das war einfach perfekt und unfassbar geil.

Und ja, ich habe verdammt oft “Oh Gott” gestöhnt, er kam auf mindestens zwei Dutzend mal. Und jedes hat er sich ehrlich verdient =D

Zivilisation

Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Vielleicht an dem ganzen Geflirte, den vielen Optionen, dem Kopfkino in allen Farben. Oder am sexuellen Defizit. Eventuell sind auch meine Hormone im Beast Mode. Aber momentan bin ich ungeduldig, möchte nicht warten, will eigentlich von mir aus die Frage stellen, wann wir uns bitte BITTE treffen können. „Zivilisation“ weiterlesen

Elektrizität

Wie geht es jetzt weiter?

Was tue ich jetzt? Ich sitze hier und möchte schreiben, aber es fehlen die Worte und Bilder für erotische Geschichten, es fehlt das Erlebte, um euch etwas zu berichten.

Also schreibe ich über das, was gerade ist. Sorry. Notfalls gibt es das Kreuz da oben rechts =)

Es kommt, wie es kommen muss, wenn man sich ein wenig verloren durch den Joyclub klickt und noch nicht weiß, ob man etwas sucht: irgendwann landen Mails in der Inbox. Ich sortiere aus. Führe Gespräche und stoße mich an der Frage “Was magst du denn? Oder was magst du nicht?” Merke, dass ich da noch ein wenig Grübeln muss, da ich diese Frage so spontan nicht mit Praktiken beantworten würde, sondern mit der Art und Weise, wie ich diese Beziehung angehen würde. Was Praktiken angeht… ich bin neugierig. Ich will wissen, erleben, auch auf die Nase fallen. Ich kann meine Grenzen am Gegenüber festmachen, aber nicht pauschal sagen: geht gar nicht. Also außer dem Thema Kot. Das geht wirklich garnicht.

Und diese Antwort ist schwierig, weil kompliziert, aber ich glaube, ich suche spannende Spielpartner und nicht ganz bestimmte Situationen. Auch wenn ich eine Wunschliste habe, wenn man so will, die BDSM/Sex-Bucket-List mit Dingen, die ich bitte irgendwann (nochmal) erleben möchte. Nadeln. NS. Atemreduktion. Fisting. Gangbang. Benutzung. Um das mal zu erwähnen. Aber dafür braucht es eben die richtigen Partner.

Es gibt da interessante Gesprächspartner, nicht speziell für diese Dinge, aber für diesen ganzen BDSM/Sex-Komplex. Und dann gibt es da einen Kontakt, der wie ein Blitz eingeschlagen ist und mich momentan ein wenig fliegen lässt. Ich habe keine Ahnung, ob aus auch nur einem dieser Gespräche etwas wird, ob sich wirklich etwas ergibt, ob es funktioniert, wenn sich etwas ergibt. Aber ich genieße gerade einfach diese Unterhaltungen, dieses Knistern, dieses verdammt schöne Gefühl. Die Vorfreude, die Bilder im Kopf, die Ideen. Die Möglichkeiten.

Und ansonsten pflege ich meine Nebenhöhlenentzündung und hab Freitag Abend Spaß mit Antibiotikum und Tee =D

Vom Puffen und Knistern

Die erste Kontaktaufnahme, das erste Gespräch, ob nun digital oder persönlich… Es kann so schön sein, es kann knistern, da kann jemand Knöpfe drücken und Dich heißkalt erwischen. Eine leise Berührung und der Körper vibriert, Gänsehaut. Der Blick senkt sich automatisch und du weißt, es passt, da ist jemand das dominante/sadistische Puzzlestück, das zu deinem passt. Oder Du glühst vor Erregung und möchtest einfach nur unter diese Kleidung, die andere Haut berühren, endlich, jetzt!

Oder es geht schief. Da ist ein Unterton, der irgendwie nicht passt. Ein Witz, der Dir einen kurzen Einblick in die Denkweise des anderen gewährt und Dich schlichtweg abschreckt. Eine Frage, deren Formulierung Dich aufhorchen lässt.

Das Bauchgefühl sagt einfach “Nein”, nicht nur leise, sondern mit Plakaten und Vuvuzelas.

Ich komme aus diesem Gefühl nicht mehr raus, wenn es einmal da ist. Es gab nun mehrmals die Situation, dass ich Menschen mehrere Chancen eingeräumt habe, vielleicht hab ich das falsch verstanden, vielleicht war das nicht so gemeint, naja, Untertöne sind im schriftlichen kaum zu erkennen, also vielleicht lese ich da eine Konnotation, die da so garnicht da war… Nein. Schluss damit. Natürlich kann man dadurch etwas verpassen. Aber: Bisher hat es keiner dauerhaft geschafft, mich von diesem ernsthaften negativen Bauchgefühl wegzukriegen. Wie auch, wenn bei jedem Kontakt dieses negative Gefühl mitschwingt? Es wird Zeit für mich, daraus zu lernen. Auch Nein sagen, wo ein Nein längst steht.