Das Lied, bei dem sich am Freitag die Tanzfläche leerte

Elende Musikbanausen.

Es gab da mal vor vielen Jahren einen Abend auf der elterlichen Couch, alleine zuhause mit dem Freund, das Album “With Teeth” von Nine Inch Nails im CD-Spieler. Und ich stellte fest, dass ich auch anders kann, fordern, verlangen, wollen, mir holen, was ich will, oben sitzen. Das war schon ziemlich geil, für alle beteiligten ;D

Ich schlage mal einen sehr weiten Bogen von der damaligen Couch zum letzten Montag. Hotelzimmer, A, wir erinnern uns =) Wir hatten unsere Porno-Ordner ausgetauscht und guckten in zwei, drei Sachen rein. Er hatte schon früher erwähnt, dass er Lust hätte, sich gemeinsam einen Porno anzusehen. Mein Problem an der Sache ist das Denken. In dem Moment, in dem ein Porno dumm oder unrealistisch wird, fängt mein Hirn an zu meckern (Ok, und der Mund macht meist mit). Niemand lässt den Typen einfach ins Haus, ne, klar, ich hab meine Gürtelsammlung auch immer zuuuufällig auf dem Sofa liegen und warum muss der Kerl mit dem großen Schwanz immer ein Schwarzer sein? Vielleicht bevorzuge ich auch deswegen die kurzen, meist eher pragmatischen Rein-Raus-Clips auf Twitter 😉

Aber Tatsache ist, beim Porno brauche ich Ton. Ich brauche (realistisches) Stöhnen der Frau (asiatisches Hochfrequenzfiepen geht garnicht), mindestens ein lautes Atmen beim Mann, dieses schmatzende, nasse Geräusch zweier Körper, die sich gegen- und miteinander bewegen. Oder, gerade im BDSM-Bereich, das Knallen der Schlagwerkeuge auf der Haut.

Aber so als Hintergrund, beim Sex? Doch, geht, wenn man meinen Kopf mal davon gelöst hat. Und Sex bietet da ja genug Gelegenheiten =) Ich fand aber auch das gemeinsame Gucken sehr spannend. Mochte die Änderung in der Körpersprache. Das anders Hinsetzen. Das Den-Schritt-Zurechtrücken. Diese wachsende Erregung neben mir. Mein Auf-Der-Unterlippe-Herumkauen, nicht des Pornos wegen, sondern seiner Reaktionen, die ich aus dem Augenwinkel verfolgte. Es erregt mich einfach, wenn mein Gegenüber Erregung erkennen lässt. Das war schon bei unserem ersten Treffen so, als er meine Hand… hachja.

Hachja.

Besuche im Hotel: Ein Date mit A

Er zog sich aus mir zurück und ich spürte diesen Schwall warmer Flüssigkeit aus mir herauslaufen. Ich mag es, wenn man in mir kommt. Ich möchte da jetzt nicht zuviel hineininterpretieren, aber es ist wesentlich intimer als Sex mit einem Kondom, mich macht es ein Stück weit glücklicher. Danach verschwand er sehr schnell ins Bad und warf mir noch ein Handtuch zu, dass ich mir schnell unter den Hintern schob, um das Hotelbett nicht zu sehr einzusauen. Ich griff mir zwischen die Beine in unsere gemeinsame Nässe, roch an meinen Fingern, bevor ich sie mir in den Mund schob, grinsend.

Der Mensch ist ein Augentier, sagt man. Ich bin es beim Sex definitiv nicht. Meine Augen sind dabei fest geschlossen. Dabei bevorzuge ich prüdes Stück tatsächlich auch noch Dunkelheit, aber das ist verhandelbar 😉 Umso geschlossener die Auge, desto offener sind die anderen Sinne. Ich fühle jede Bewegung intensiver, schmecke jeden Kuss tiefer, habe den schweren Geruch nach Sex und Meer in diesem Zimmer eingeatmet.

Er hatte Ingwer mitgebracht, schon im Sommer stand das auf der “Würd ich ja gerne mal testen“-Agenda. Dieses mal haben wir es getestet. Die Wirkung war… Interessant. Ich denke, ich werde selber ein wenig damit experimentieren, bevor wir es dazu verwenden, wofür es in meiner Phantasie gedacht ist, nämlich als Analplug. Dafür hat er mir bei diesem Besuch die lang gehegte Angst vor Analsex genommen und ich möchte das bitte, bitte, bitte noch sehr oft wiederholen!

Sex mit A ist immer sehr berauschend, was mir fast ein wenig leid tut. Ich will einfach gefickt werden, nicht reden, nicht denken, ich will ihn so tief in mir, dass am nächsten Tag der Unterleib schmerzt und ich mich ziemlich egoistisch fühle. Ich hoffe, wir finden Gelegenheit, mindestens die Massage nachzuholen. Aber ich denke, wir gingen nach zwei Tagen mit mehreren Treffen zufrieden auseinander 🙂 Danke für diesen Besuch :*

Die Sklavenzentrale

Dieser Moment, wenn die einzige Info in deinem SZ-Profil die ist, dass du vergeben und nicht auf der Suche bist, und sich jemand meldet mit “Ich finde dein Profil für mich sehr interessant. Hast du schon jemanden gefunden?“

Passend zu meinem Tweet heute gibt es einen aktuellen Beitrag im Blog der Ophelia 🙂

Lichtloses Kopfkino

Wir alle haben Phantasien und Wünsche und viele von uns bemühen sich darum, diese Ideen nicht nur als Kopfkino verstauben zu lassen. Besuche im Pornokino, im Swingerclub, von BDSM-Parties sind motiviert durch diese Bilder, gefüttert durch Filme, Texte, Gespräche. Aber es gibt auch Phantasien, die vielen zu weit gehen.

Für manche ist es schon die Idee von Natursekt, für andere Spiele mit Blut und Klingen, aber der schwierigste Phantasie-Dauerbrenner ist wohl die Sache mit der Vergewaltigung.

Es reicht eine kurze, sehr kurze Suche über Google und man versteht, dass es viele, sehr viele Frauen gibt, die sich genau so etwas erträumen. Und dass sich viele Fragen stellen dazu: warum finde ich den Gedanken erregend? Darf ich das? Bin ich nicht normal? Bin ich krank?

Ich finde diese Selbstzweifel sehr traurig, Würden wir über solche Kopfkinofilme offener reden, müsste man sich nicht in anonyme Foren begeben, um sich dort am Ende noch diese vermeintliche Krankheit einzugestehen. Natürlich ist das eine sehr heikle Sache. Warum sollte man sich so eine Erfahrung wünschen? Andere Frauen erleben so etwas und bleiben oft verletzt und vielleicht ein Stück weit zerbrochen zurück. Sowas darf man sich eigentlich garnicht wünschen. Eigentlich. Aber Wünsche und Erregung unterwerfen sich keiner Moral, die Gedanken sind frei, nicht zensiert.

Und dennoch… wenn ich versuche, so eine Phantasie zu formulieren, scheitere ich. Eine echte Szene, Gewalt, Blut, Schmerz, das Niederreißen der Grenzen eines anderen. Da blockiert etwas. Da mangelt es an Worten und es wird still, zumindest wenn ich tiefer in diese Phantasie einsteige und nicht nur an der Oberfläche schabe. Denn unter dieser Oberfläche liegt die Angst, eine Beklemmung, eine seelische Atemnot. Die eigene Angst vor so einer Erfahrung, vor echtem Stalking, echtem Verletzen meines persönlichen Raums, einer echten Vergewaltigung, ist so viel größer ist als die eigene Erregung bei diesem Gedanken. Und das ganze in abgeschwächter Form formulieren? Also eine… abgesprochene Vergewaltigung erzählen? SSC und RACK, mit Gummi und “Huuu, wenn ich jetzt um diese Ecke gehe, passiert es, da wartet er!”? Nein, irgendwie… ist es das nicht. Das wäre nur ein Spiel.

Ich habe diese Bilder. Ich finde aber nicht die Worte, um diese Bilder erotisch zu beschreiben. Ich zweifle aber nicht an meiner Gesundheit, nicht an meinem Geist, ich kann in meinem Kopf diese Phantasie genießen und auch leben, aber ich kann sie nicht realistisch nach außen tragen. Und Fantasy ist nicht mein Ding, daher: die Angst wäre da und sie wäre mächtig und überwältigend.

Also lasse ich es einfach. Zumindest für diesen Moment. Es gibt eben doch Grenzen und Tabus, nicht im eigenen Kopfkino, aber in der Art und Weise, dieses anderen zu vermitteln. Das einzig Gute: es sind meine Grenzen, ich setze sie. Nicht die anderen.

 

Etwas konfus, das Ganze. Sorry.