Die Klammern

Ich ziehe meine Brustwarze leicht am Piercing nach vorne, schließe dahinter die Klammer, vorsichtig. Die kleinen Noppen beißen sich in meine Haut, der Schmerz schießt für einen Moment hinterher. Klammer zwei folgt Sekunden später. Ich mache ein Foto mit Zeitstempel und sitze dann still.

 Manchmal bin ich mutig und bewege mich, aber jedes Schaukeln der Kette, jede Drehung der Klammern jagt mir Schmerzen durch die Nippel. Keine angenehmen Schmerzen.

Ich habe allergrößten Respekt, wenn ich sehe, wie an solchen Klammern gezogen wird, wie sie mit Gewichten beschwert werden. Der Weg ist noch weit.

Ich sitze still und fühle. Der Schmerz pulsiert anfangs, dann nimmt er ab. Jetzt nicht den Fehler machen, und sich bewegen! Ich riskiere das nur, wenn es mir wirklich gut geht. Nicht heute, lieber nicht.

Ich warte. Fühle. Spüre, wie mir der Schmerz in den Kopf steigt, lege den Kopf zurück, atme, genieße. Spüre aber auch den beginnenden Kampf, die Hitze, das Brennen unter den Klammern.

Ich warte. Bis das Brennen überhand nimmt, bis das Argument “Aber das Entfernen wird viel schlimmer!“ nicht mehr funktioniert. Dann greife ich an meine Brust, den Kopf im Nacken, und öffne langsam, sehr. langsam. eine der Klammern. Der Körper braucht einen Moment bis er begreift, dann schreit er auf. Den Kopf zurückgelehnt, stöhne ich mich durch diesen Schub aus Schmerz, drei, vier mal tief Atmen, dann ist es überstanden. Klammer Nummer zwei, Stöhnen, Atmen. Dann wieder der Griff zur Kamera, das Sichern der Trophäen und der Zeit ist wichtig.

Ich arbeite mich langsam nach vorne, halte länger aus. Irgendwann kann ich mich dabei auch bewegen. Aber bis dahin übe ich weiter 🙂

4 Gedanken zu „Die Klammern“

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