Ich denk’ zu viel. Kleine Häppchen.

Ein wenig gestresst. Prüfungen diese Woche, danach beginnt das eine große Projekt in der Uni.

Dazu ist dieser Wechsel von Heimat in Süddeutschland zu Heimat in NRW immer schwierig. Ich vermisse Batman. Jetzt vermisse ich zusätzlich auch A. Vermisse körperliche Nähe, Zuneigung, Wärme. Ja, auch Ficken. Aber der eine Kontakt im Joyclub, der mich gerade wirklich lockt, ist der am emotionalsten interessanteste. Nicht der junge Stecher mit den 23 cm.

Es tut mir leid, dass ich den Termin mit meinem Herrn letzte Woche nicht wahrnehmen konnte. Ich hoffe auf den nächsten. Ich habe aber auch Angst. Ich fühle mich nicht Sub und finde das hoffentlich bis in einer Woche wieder. Und ich hoffe, auch diese schlichte Sehnsucht nach Zuneigung und Zärtlichkeit ist bis dahin ein wenig verschwunden. Mit so einem Bedürfnis in eine Session zu gehen, finde ich immer schwierig. Es motiviert mich eher dazu, meine Grenzen zu weit fallenzulassen um in meiner Verunsicherung dennoch zu gefallen. Das ist kontraproduktiv weil eher schädlich.

Und manchmal möchte ich dieses “Das ist auch einfach tagesabhängig“ in die Tonne kloppen. Ich bin ungeduldig. Der Sommer kostet immer Zeit, dieses Studium tut meiner Freizeit auch nur bedingt gut. Und wenn es mir dann auch noch nicht gut geht und wir dann deswegen vielleicht etwas nicht machen können… Es schraubt sich dann so hoch. Nervig. Orrr!

Dabei weiß ich doch gleichzeitig, wenn ich nächste Woche da bin, in seinem Flur stehe, einen Moment ankomme und durchatme, wird das alles gut 🙂 Bis dahin möchte mir mein Hirn einfach nur auf den Sack gehen. Es, such dir doch bitte ein Hobby. Briefmarken oder so.

Gedankenbröckchen

Zu viel.

Die Worte, um die die Gedanken kreiseln.

Ich habe gerade Spaß. An Sex. An mir. Das ist in gewisser Weise neu, da ich es tatsächlich schaffe, über diese “Ich bin fett und mich mag niemand“-Hürde einfach hinwegzusteigen. Ich habe ja gesehen, dass es nicht so ist. Also wird der nächste Besuch im Swingerclub zum Beispiel wesentlich entspannter werden.

So weit, so gut.

Nach diesen Besuch waren die Gedanken damit noch gut beschäftigt. Ich fand das toll. Wollte mehr. Will mehr.

Es melden sich Männer bei mir im Joyclub, die interessiert sind. Ich wäre bereit, mich mit ein paar davon auf einen Kaffee zu treffen und ich mag diesen Gedanken. Ich habe mir die Idee “Ein Kaffee geht immer“ von der Seitenspringerin geklaut und ich finde, da hat sie recht. Von eventuellen Folgedates mal abgesehen sind Menschen einfach spannend und einen gemeinsamen Kaffee wert.

Aber mein Kopf grätscht da sofort dazwischen. Noch vor dem ersten Kaffee. Ist das vielleicht zu viel? Ist es meinem Mann zu viel, wenn ich mich mit weiteren Männern treffe? Oder meinem Herrn? Aber das sind die votgeschobenen Fragen, eigentlich geht es um mich: was ist mit mir? Was macht das mit mir?

Und ich denke, ich habe mein Problem verstanden. Ich kenne meine Ängste und Sorgen sehr gut, kenne das Gefühl der Verunsicherung und des Nicht gut genug seins, und das macht es sehr sehr schwer, plötzlich einer Realität ins Gesicht zu sehen, die anders aussieht. Es gibt für viele dieser Gefühle einfach keine Grundlage mehr, gab es vielleicht nie. Das ist etwas sehr schönes, da ich mich dadurch natürlich besser fühle. Aber gleichzeitig lässt es mich ohne diesen mitterweile sehr wohnlich gewordenen “Mich will ja eh keiner“-Gedankenpanzer zurück. Ich muss mich teilweise neu kennenlernen und sortieren. Aber genau da wollte ich hin. Ich wollte selbstsicherer sein, mutiger, wollte sexuelle Erfahrungen machen und mich austoben. Mit dem alten Panzer wäre das ein Ding der Unmöglichkeit. Zeit für neues Denken und Fühlen.

Tara und ihre Männer (und die eine Frau)

Es sind nicht so viele wie man denken mag. Klar, durch diese Kinobesuche und auch den Abstecher in den Swingerclub wird die tatsächliche Zahl größer, aber diese anonymen Sachen spielen lange nicht die Rolle, die bewusste, sexuelle Kontakte oder Beziehungen spielen und zählen für mich dadurch einfach nicht.

Ich bin seit meinen 16. Lebensjahr in Beziehungen. Erst zu einer Frau, dann gab es da zwei Männer. Zusätzlich 3 Herren. Und 2 Liebschaften, um dieses Wort mal auszugraben.

Das sind die, die für mich wichtig sind. Durch diese Menschen, diese Beziehungen, habe ich mich entwickelt und bin heute die, die ich bin. Dazu gehört Schmerz, dazu gehört Lust, Liebe, Leidenschaft, Verlust, Angst, all das. Und die Erkenntnis, dass ich liebenswert bin. Dass ich lustvoll sein kann. Dass ich Orgasmen schenken kann. Dass ich beim Sex auch wichtig bin. Dass nur wer eine Peitsche schwingt, noch lange kein Herr ist. Dass ich meine Grenzen überschreiten kann. Dass sich Sex Jahre später doch eher nicht einvernehmlich anfühlen kann.

Gutes wie schlechtes, nicht nur schwarz und weiß, sondern ein Mix aus Farben und Gefühlen. Eben ich. Und ich hoffe immer, dass auch ich bei diesen Menschen einen Abdruck in der Zeit hinterlasse, bevorzugt einen positiven. So dass man wohlwollend auf die gemeinsame Zeit blicken kann und irgendwas an sich entdeckt, was man vorher so nicht kannte.

#CircleofFalbalus – #KaminabendBDSM – Alter, was für ein geniales Wochenende!!

Man verzeihe mir diesen euphorischen Ausbruch bereit im Titel, aber dieses Wochenende war wirklich etwas sehr besonderes.

Es begann, wie Wochenenden das so zu tun pflegen, am Freitag. Remi, die Seitenspringerin, sammelte mich in Franken ein und wir düsten mit ihrem Auto gen Köln. Auf der Fahrt waren noch zwei Passagiere über eine Mitfahrzentrale auf der Rückbank gelandet, einer sprach englisch und französisch, der andere musste uns auf dieser Fahrt leider zuhören und wohl auch verstehen. Wir redeten. Viel. Über so ziemlich alles, vor allem über Sex. Und so. Da musste er eben durch =)

Angekommen saßen wir bei meinem Herrn zusammen mit der neuen Vorsitzenden des Circle of Hirnventrikel 😉 sushiverdrückend auf der Couch und ließen den Abend ausklingen. Manche verschwanden noch zu einem Date, andere schlummerten später einfach selig auf der Couch und im Bett.

Samstag trudelten neben der verlorengegangen Springerin noch Nina ein, die Bloggerin hinter Frau Papa, es gab ein großes Hallo und Kennenlernen. Am Nachmittag verschwand dann der Zirkel erst zu einem Einzeldate mit der Dame des Joyclubs, erst zum abendlichen Kaminabend sollte man sich in der großen Runde einfinden.

Dieses Einzeldate fand in einem kleinen Hotelzimmer statt. Wir drei Mädels saßen auf dem großen Doppelbett, der Herr saß erhaben in einem Stuhl. Zwischen uns Vieren stand das Mikro und wir standen zum ersten Mal an diesem Tag Rede und Antwort. Ergebnisse wird man in einem Podcast im Joyclub hören können.

Danach gab es nochmal ein kurzes Sushi-Essen, dann ging es zur Location für den #KaminabendBDSM, das Lust-Refugium in Köln. Ein Besuch dort stand schon länger auf meiner Wunschliste und ich bin sehr glücklich, diese Räume mal selber gesehen zu haben. Eine wunderschöne Location, liebevoll gestaltet, das Kopfkino beginnt dort sofort zu rotieren. Peter, der Hausherr dieser Location war auch Gast der Gesprächsrunde.

Weitere Gäste waren die Autorin Tanja Russ und ein nahezu unbekannter kruder Wissenschaftler und Autor namens Mark Benecke.

Damit waren wir also neun Menschen (Falbalus und Hirnventrikel, Kirsti vom Joyclub, Mark, Tanja, Remi, Nina, Peter und ich), die sich über BDSM und das Drumherum unterhielten, über Werkzeugkoffer, die gesellschaftliche “Ist das normal?”-Problematik, Vorurteile gegenüber Transmenschen, und und und. Auch dies wird man in einem Podcast im Joyclub zu hören bekommen =) Ich hoffe, die Technik hat gut genug mitgespielt!

Nach dem Gespräch gab es ein wenig Zeit für die Fangirls unter uns *hust*, für Fotos und Videos und Unterschriften, bevor wir uns auf den Weg zum Restaurant machten. Dort verbrachten wir dann den Abend, bis man uns vor die Tür setzte =D

Wir verabschiedeten uns von den Gästen und kehrten zu viert in die falbalischen Gefilde zurück. Es wurden erste Fazits gezogen und berauscht fielen wir wenig später in unsere Kissen (aus denen manche sich zu langen, emotionalen Gesprächen nochmal erhoben. Ich hätte Dich an einer Stelle im Gespräch so gerne in die Arme genommen und bereue es so sehr, da Abstand gewahrt zu haben. Das wollte ich noch gesagt haben. Danke, vielen Dank für diese Nacht!)

Die Rückfahrt am nächsten Tag zusammen mit Remi und zwei Mitfahr-Mädels war wieder sehr lustig, aber irgendwann forderte die lange Nacht ihren Tribut und ich war sehr froh, als ich abends in mein Bett fallen konnte.

Ich bin sehr dankbar, dass ich an dieser Veranstaltung teilnehmen konnte und so diesen Menschen begegnet bin =) Das war ein tolles Wochenende mit einer sehr spannenden, lustigen Gesprächsrunde und vielen interessanten Gesprächen um dieses Event herum. In einigen von uns haben sich Dinge in Gang gesetzt, die ohne dieses Treffen vermutlich nicht zustande gekommen wären. Ich bin gespannt auf all das, was jetzt noch kommt =)

 

Risiken und Nebenwirkungen

Manchmal wünschte ich, es gäbe Beipackzettel für Menschen. Das wäre so praktisch! Und ich käme mir, bei dem Bedürfnis, mich selbst mit so einem Zettel zu versehen, viel weniger freakig vor.

Mir ist klar, dass dieses Bedürfnis meiner eigenen Unsicherheit entspringt, aber das ändert nichts dran. Ich möchte mich entschuldigen. Vorsorglich. Für alles mögliche. Ständig.

Das ist anstrengend. Und unsinnig. Weil es ja nichts ändert, ich werde dadurch zum Beispiel nicht dünner oder schwitze weniger. Ich zeige dadurch nur eine Seite an mir, die mich noch mehr ärgert. Eben diese Unsicherheit, die einfach nicht angebracht ist und mich meiner Souveränität beraubt, die ich doch gerne vermitteln würde.

Und so drehe ich mich im Kreis. Und werde mir mal wieder bewusst, wie sehr ich Batman und meinen Herrn schätze. Menschen, die mir Ruhe schenken. Die sich für mich entschieden haben, mir das irgendwie glaubhaft vermittelt haben und damit jede Hürde, jeden Gedanken an “Ich wünschte, er würde mich berühren, aber dann würde er ja spüren, dass ich schwitze“ einfach negieren. Ich kann sein. Ohne Wenn und Aber. Und das ist so unheimlich schön <3