Pr0n-Meta-Gedanken

Freitag Nacht, halb zwei. Ich kann nicht schlafen. Hmm. Ich greife in meine Nachttischschublade zum Vibrator meines Vertrauens und öffne in Twitter meine Porn-Liste. Scrollen, scrollen, scrollen, irgendwer hat doch bestimmt in letzter Zeit etwas schönes online gestellt… Japp. Perfekt. Oh nein, doch nicht. Porn mit Story.

Das will mir einfach nicht in den Kopf. Ich meine, ich weiß, dass diese Menschen Geld gegen sexuelle Handlungen vor der Kamera getauscht haben, und ich gucke mir das auch genau deswegen an. Nicht für die “Hallo, sexy Handwerker!” oder “Ich, die Kaufinteressentin, bin alleine mit dem Makler in der Wohnung, ohlala!” Story. Ich will den Schmerz in den Gesichtern sehen, die Lust, keine Kostüme und schlechte Requisiten. Möchte das Stöhnen hören, das Schmatzen, das Atmen, nicht den ausgedachten Storyteil. Und ich möchte mir keine Gedanken um total hohle Storylücken machen müssen. Ich sag nur “Warum liegt da Stroh?”.

Ich mag ehrlichen Porno, der muss sich nicht tarnen für mich. Ich weiß, was ich sehen will.

Im echten Leben bin ich auch so. Ich brauche keine Strafbücher, kein Rollenspiel. Das sind für mich potentielle Fettnäpfchen. Ein Strafbuch, das nicht strikt geführt wird, untergräbt die Autorität des Herrn. Ein Rollenspiel, das nicht stimmig wirkt, bringt mich irgendwann zum Lachen und ich falle aus der Rolle. Also lassen wir das einfach.

Ich möchte leiden, du möchtest mich leiden sehen und lassen. Das ist der klare Gedanke, ohne Schnörkel und Deko. Dafür brauchen wir keine weitere Begründung, keine Geschichte, keinen Anlass.

PS: Ich hab den Eindruck, dass Kink meistens dann eine Story einbaut, wenn eine Frau auf dominanter Seite dabei ist. Geht das nur mit so? Finde den Gedanken seltsam. Männer dürfen einfach so spielen, Frauen haben da eine “Begründung”.

PPS: Ich beziehe mich hier nicht auf Porn, der bestimmte Fetische bedienen soll. Mir geht’s um diesen sehr oberflächlichen, nur bedingt sinnvollen Kram, der nach einer Minute Intro eh vollkommen vergessen ist.

Ein Gedanke zu „Pr0n-Meta-Gedanken“

  1. Dass Frauen eine Begründung und Story brauchen ist mir auch schon oft aufgefallen. Ich finde es schrecklich, gekünstelt und aufgesetzt…. Entsprechend schwer finde ich gute Filme :/

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